LCC - Herbstmarathon 10/XXI

Nach dem letzten Marathon Empfindungen ging ich es gediegen an.

1°C zum Frühstück nährten meine Hoffnung, dass die Lauftemperatur heute erträglicher würde. Und so war es.

Sämtliche Bewerbe waren mit einem Kontingent von 500 Startern beschränkt. Ohne Impfnachweis gab es kein mit rennen.

Der Halbmarathon war in lockeren 2:10 erledigt und sub 6 (Zielschluss 16:00) sollten kein Problem darstellen.

Gegen km 27 stach es im rechten Knöchel. Ein hohler Schmerz. Mal ärger, Mal geringer aber stetig.

So trudelte ich nach einigen Wanderabschnitten nach 4:46h ins Ziel.

Die Zeit kam mir bekannt vor. Des öfteren brauchte ich sie für diese Distanz. U. A. bei meinem ersten Marathon 2011.

Mag sein, dass ich zu früh nach meiner Gallen OP auf die Langen loslief,

aber ich denke, ich bin wieder der Alte.

 

Rauchwart Marathon 09/XXI

Im Vorfeld überlegte ich um die Sinnhaftigkeit (1Woche nach Steyr, Wetterprognose, lauf technische Verfassung, ...) und nun kann ich es sagen: „Das war heute definitiv mein schlimmstes Marathonfinish!“ Ab Stunde 2 wurde mir schlecht. Jeder Schluck und jeder Bissen erzeugte Würgereflexe. Ich wollte nach jeder Runde abbrechen, schaffte es aber irgendwie nicht, wohl wegen meinem Selbsthass nach einem DNF. Die Spätsommerwärme trug das Ihre bei meinen Vortrieb zu hemmen. In der 9. und letzten Runde nahm ich kurz fahrt auf. Dabei schoss mein Puls in ungewöhnliche Höhen. Selbst beim gehen kratzte ich an der 150er Marke. Irre und so noch nie dagewesen. Ich legte mich kurz über einen Schlagbaum um runter zu kommen. Danach hatte ich nach 2 Minianstiegen Mattscheibe. Mir wurde schwarz vor Augen aber ich blieb auf den wackeligen Beinen. In meinen Ohren schlug es um, als wäre ich hoch am Berg unterwegs. Jetzt weiß ich, was ich stets versäumt habe, wenn ich eher auf meinen Körper gehört habe und die Schmach der Pein vorzog. Anfänglich freute ich mich auf die Abkühlung im Rauchwarter Badeteich. Nach diesen Strapazen hatte ich etwas Angst abzusaufen. Die Cut Off Zeit habe ich erstmalig in Rauchwart überzogen. „Danke an die Veranstalter fürs warten!“ Weil 2 hinter mir liegende aufgaben, bin ich der/das Letzte.

24h Lauf Bad Blumau  07/XXI

Wer viel vor hat, ist mit wenig viel enttäuscht!

 

 

 

Zum 3. und letzten Mal legte die Hitze beim 24h Lauf in Bad Blumau meine Maschine lahm. Trotz Kühlweste kam ich mit dem Temperatur- und Flüssigkeitsmanagement nicht zurecht. Als es gegen 20:00 Uhr etwas milder wurde, war mir speiübel. Sonnenstich, mein Gallenstein oder doch nur Hunger? Während der vergangenen 10h aß ich nur Wassermelonenscheiben und Gels. Also einverleibte ich mir Kartoffeln mit Salz und Arrabiata Soße. Mir war zwar nicht mehr ganz so schlecht, aber mein Körper streikte. Meine Beine verweigerten den Dienst und mein Oberkörper verlor die Verwindungssteifigkeit. So ging es definitiv nicht weiter. PB war schon längst kein Thema und ich verließ diesen für mich unseligen Ort. Im Quartier gönnte ich mir ein Service und nachdem England vs. Ukraine das 4te Türl schoss, drehte ich wieder meine Runden. In dem etwas anders geschnittenen Trikot merkte ich ob der Reibung auf der Haut, dass mich die Sonne obgleich gesunder Vorbräunung ordentlich angebraten hatte. Mich trieb frank nur noch der gute Zweck voran. Wenigstens € 100,- für die Schmetterligskinder wollte ich erlaufen oder besser gesagt – erraufen. Die lange ersehnte Nacht war kein Zuckerschlecken. Auf dem Schotterstück war zwar gute Stimmung aber für meine Glupscher schlechtes Licht. Ab und zu kam ich von der Spur und musste mich echt konzentrieren um nirgends einzufädeln. Zudem sind die Mega Staffeln schon fast so daneben wie einst in Irdning. Um gesehen zu werden trug ich vorne und hinten einen Leuchtclip. Andere waren mit Glühbändern oder Stirnlampen unterwegs. Generell fand ich die relativ kurze Runde mit derart vielen Haxen überreizt obgleich schon etliche die Segel gestrichen hatten. Um 04:00 Uhr zwang mich die Müdigkeit zur nächsten Pause. Kaffee mit Zucker und Energie Drinks halfen nix; ich legte mich für ein Power Napping in den Wagen. 2Stunden später sah ich in alle Läufergesichter.. Es war taghell und alle konnten mich faulenzen sehen. Arg schlaftrunken bin ich auf der ersten Runde fast erfroren. „Gut, dass du endlich munter bist. Ich hätte dich sonst geweckt, denn so geht das ja nicht!“; Diana und ich haben sie gemein, die freche Lippe. Nun beginne ich damit andere zu überholen. Meine Füße schmerzen etwas, aber ich vermag immer wieder die eine oder andere Runde zu laufen. Über die letzten beiden Stunden gesellen sich die 10in10 Marathonis dazu. Sie genießen die Abwechslung und die Huldigung der verbliebenen Camping Fraktion. Das Schlusssignal kam (in Wahrheit doch etliche – knapp 70 laut meinem Wecker) keine Sekunde zu früh. 109km stehen nach Reststreckenmessung auf der Habenseite. Barbara übergibt mir noch auf der Strecke einen Obolus für mein Herzensprojekt. Ohne Selbiges hätte ich mir wie Pumuckl (Die Mücke haute nach 30 Laufjahren den Hut drauf!) die Sinnfrage gestellt. 16h netto mit einer derart bescheidenen Ausbeute bei einem 24er auf der Piste sind (m)ein neuerlicher Tiefpunkt!

 

 

 

Und auch wenn es mich brutto knapp 1440min. anzipfte, möchte ich mich bedanken. Beim Orga Team für die gebotene Möglichkeit und die Bereitschaft diesen Event bestmöglich durchzuführen. Bei den Freunden vom 100 Marathon Club Austria fürs anfeuern. Für die vielen netten Begegnungen und Gespräche von A wie Abdakovic bis Z wie Zadravec. Bei allen die mich immer zu pushen versuchten. Bei Running Diana, dass sie mich nachts manchmal nur 2x pro Runde überholte. Bei der Kärtner Megastaffel dafür das sie mich nicht planierte. Bei Martin der für MOKI Burgenland unermüdlich läuft, dass er mich nicht in 12h panierte. Bei sämtlichen wahren Ultras, welche mir den Vortritt ließen und mir damit allerhand beibrachten. Gratulation an jene, die den Bedingungen zum Trotz Außergewöhnliches leisteten. Danke allen bekannten und neu kennen gelernten Gesichtern für Small Talks und die vielen lieben Zusprüche. Kraxi, Gerald, Barbara, Carla, Dominik, Vito, Karl Alfred, Anita, Bastian, Renate, Ewald, Fredl, Börni, Tino, Gerhard, Gerhard, Georg, Ultra Maxi, Michael, Alexandra, Günter, Daniela, Nicole, Peter, Josef, Adalbert, Andy, Florian, Martin, Martin, Martin, Ernst, Mike, Harald,Thomas, Sabrina, Manuela, Regina, Peter, Daniel, Max & Jo, Bernd, Jürgen, Ambros, Werner, Hans, Pandian, Ferdinando, Herbert, Franz, Franz, Paolo, Mirsad, Rainer, Christian, Christian, Karin, Carola, Dietmar, Dietmar, Didi, Margit, Martha, Sonja, Diana, Otto, Daniel, el Präsidente, Mo & Ro Potu, Fam. Schulz, Jelina & Mario, Tina, Anne, Ilse, ...; ich vermag nicht alle aufzulisten. Ein schöner Aspekt bei solchen Zusammentreffen ist der Zwischenmenschliche und der war wieder einmal MEGA.

 

72h Lauf Lassee  05/XXI

Bevor ich auch nur ein Wort zu meiner desaströsen Performance verliere, über welche ich eigentlich den Deckmantel des Schweigens breiten wollte, möchte ich Rainer huldigen.

 

 

 

„Mein lieber narrischer Freund; als ich vom 72h Projekt las hoffte ich insgeheim, dass du mich als Betreuer aussparst. Ich kann nicht nein sagen wollen tun, bin aber ned beleidigt, falls du mich übersehen solltest. Prompt ereilte mich nach einigen Tagen eine PN von dir und ich dachte nur nun hätte ich den Salat. Wie ich lass, dass du mich zwecks moralischer Unterstützung gerne als Gastläufer in deiner näheren Umgebung wissen wolltest, war mir eh schnell klar (wegen dem rekordverdächtig oft verschobenen Bgld Extrem warads) .... why not? Danke Dir und deinem Team für die tolle Möglichkeit in dieser pandamischen Zeit einen Ultra zu laufen. Danke für deine Freundschaft die mir Menschlichkeit und mehr Herzlichkeit lehrt. Ein großes Herz und ein starker Kopf verbindet uns. Zudem hast du ein mir fremdartiges Laufvermögen. Die Zeit welche du dafür investierst ringt mir allen Respekt ab. Die Erfolge geben dir 100 Pro recht und es freute mich gigantomanisch als du nach knapp 72h die wohlverdiente Ernte einfuhrst. Das waren ja während 3 Tagen weiß Gott nicht deine Wetterbedingungen, aber mittlerweile stehst du auch da drüber und ziehst einfach schonungslos durch. Sorry, dass ich mich nach Halbzeit vertschüsste, aber ich wollte dich nicht mit meiner Negativität fehl inspirieren. Gratuliere dir zu dieser Giga Leistung und mehr noch zu deinem Sein!“

 

 

 

Hmmm; na viel Zeit habe ich nicht zur Vorbereitung und seit 17 Monaten keine Kohlehydrate gebunkert. Werde mir zur Sicherheit ein paar Kilo rauffuttern (waun i wos kau, daun des) aber unter der magischen 100 bleiben. Ansonsten wären ja zu der Jahreszeit schon einige Events auf der Habenseite, aber heuer? Vor 2 Jahren waren in Ungarn beim 6d EMU Race 280km nach 3d am Zähler. Lockere 300 für die Schmetterlingskinder sollten drinnen sein.

 

 

 

Am Start in die Ungewissheit herrschte mein Laufwetter, ... für einen 6h Lauf. Es waschelte und bald war kein Platz mehr um Lacken auszuweichen. Dies half die meinigen Füße ein- und aufzuweichen. Bereits nach 5h brauchte ich eine heiße Dusche und wärmeres Laufgewand. Dennoch war ich guter Dinge; easy going unterwegs und mein Tank noch auf Maximum. Bald waren alle meine Schuhe nass und trockene Socken Mangelware. Die Senf farbige Nachtbeleuchtung in der Lasseer Musterhaussiedlung machte mich müde und ich fuhr in Stunde 19 zwecks kleinem Service 7km heim.

 

 

 

Frisch wie der junge Morgen schlug ich voller Tatendrang wieder guten Mutes auf. Und wieder wurde es mir nach einigen Runden kalt und nass. Mittlerweile zog ich mich öfter um als die Models der klumigen Heidi! Eine Gummijache war mir am Hals offenbar zu weit und ich bald waschelnass darunter. Birgit bot mir an mich in ihrem Van bei stand beheizten 25°C aufzuwärmen. Ihre wunderschöne Rag Doll Katze war not so amused über den Eindringling. 3x schlief ich kurz ein. An ein weiter marschieren war danach nicht zu denken. Ich wäre wohl erfroren – überhaupt macht mir seit gut einem Jahr die Kälte (Klimakterium?) echt zu schaffen. Ist das die Erderwärmung von der alle reden, welche mich permanent schlottern lässt?

 

 

 

Das garstige Wetter sorgt dafür, dass kaum jemand Runden mit uns dreht. Mich begleiteten (neben Rainiiii) Renate und Pascal, Birgit, Alex – Mal solo und einige Runden mit Veronika, Roman mein lieber Arbeitskollege und ein pfiffiges Mädchen aus dem Ort. Sie scherte aus ihrem Familienverbund aus und fragte mich ob sie ein paar Runden mit mir absolvieren dürfe! Ich war über jede Abwechslung happy und genoss die Gesellschaft der 12 jährigen Rebecca. Ein höfliches, nettes und kluges Mädchen welches ich nach 5km verabschiedete, da es dunkel wurde und abermals lungenentzündungstauglich schiffte.

 

 

 

Kurz nach Halbzeit gab die Natur ordentlich Gas. Es schüttete waagerecht aus Kübeln. Scheinbar kam das gestrige ekelhafte Schlechtwetter Dank drehendem Wind zurück? Die Verflegungszelte drohte abzuhauen. Just in diese prekären Phase waren wir unbetreut und meine Moral komplett am Boden. Während der letzten Stunden quälte mich eine hartnäckige Blase. Vergeblich versucht ich sie anzupecken, aber sie lag zu tief. Es gelang mir nur teilweise sie auszusafteln. Pfau, wenn das nach 60h passiert, kann ich mich überwinden aber nach 38? Ich war am Boden zerstört und fassungslos enttäuscht. Ich verabschiedete mich ultraschweren Herzens bei Rainer auf ein kurzes Powernapping mit Tapetenwechsel. Es selbst hatte auch nix trockenes mehr und lief mit Wanderjacke. Aber er lief und war voll auf Kurs. Ich war am Sand und hoffte .... auf ein Wunder.

 

 

 

Thomas reparierte gerade die Pentek Uhr (die war auch wettertechnisch am Limit) als ich in Stunde 46 ausgeruht, warm gewandet eine Rund drehte. Rainer war heilfroh mich zu sehen und ich dachte mein dick angeschwollener Haxen würde jeden Moment in Flammen aufgehen. Der Schmerz war unerbittlich und ich ...; ich wollte mich in ein Loch fallend selber zu schütten. Während meinem 6h Schläfchen entzündete sich die Blase und ließ mir keinerlei auftretbaren Spielraum. Ich schaffe keinen 24 er auf der Ferse! Mein letzter Strohhalm waren die dick besohlten Trail Asics, welche mir schon über einige Runden halfen. (Ich Trottel, warum marschierte ich nicht von je her damit los? Da bräuchte es schon tiefe Pfützen bis die geflutet würden!) Meine liebe Family versucht noch einmal mich zu unterstützen und ich spüre wie es mir den Boden wegreißt und es mich die hoffnungslose Trostlosigkeit frisst. Jeder Schritt mutet blutig an und das Licht am Ende des Tunnels ... erlischt. Ich hasse mich mehr als gewöhnlich und will nur weg. Jetzt nur nicht mit meiner Energie den Hauptprotagonisten irritieren. Ich sage Thomas, dass ich Rainer in der letzten Stunde anfeuern komme und breche ab. Knapp 175km mit X Pausen in 46h ... eine Katastrophe vor mir selber!

 

 

 

In der Komfortzone schaue ich mir mit meinen Lieben irgendwelchen Schmarren augenradiologisch an und bin in Gedanken bei meinem Spezi, den ich so im Stich ließ. Ich suche nach Ablenkung und überweise u. A. meine wenigen KM an mein Herzensprojekt. Andere liebe FB Freunde tun es mir gleich und machen mich etwas weniger unglücklich. Indes ist mein rechter Fuß so geschwollen, dass ich keine Zehe mehr bewegen kann. Renate hält es kaum aus mich so leiden zu sehen und will mir dauernd eine Schmerztablette aufzwingen. „Nein danke; der Schmerz vergeht und den Stolz ... kenn i ned!“

 

 

 

Fetthaltige Heilsalbe und Alufolie sind am wehen Haxerl montiert und ich warte auf Rainer in der 71sten Stunde. Running Diana (die solltet ihr frank Mal googeln – a Wahnsinn diese Sportlerin) ist seine Betreuerin der letzten Stunden. Ich kenne sie nur vom sehen (zuletzt beim 100er in LE) und mag sie sofort. Ich zeige ihr meine Blessur und sie mir AUA Bein Bilder am Handy. Die Frau ist 180cm und ich fühle mich klein, mickrig und weinerlich. Da kommt Rainer angedackelt und meint, die letzte Runde wolle er laufen! Diana begleitet ihn und filmt dabei. UltrasportlerInnen brauche ich es nicht zu beschreiben – und allen anderen kann ich das Gefühl nicht vermitteln – was da mit einem/einer angestellt wird.

 

 

 

454,1km lautet die neue österreichische Bestmarke im 72h Lauf. Aufgestellt von einem für seine bislang erbrachten Messlatten sehr jungen Mannes aus Lassee. Mit meinem bescheidenen Beitrag spulten wir rund 630km für arme G`schrapperln ab. Mehr fällt mir zwar ein, braucht es aber auch nicht!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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