3h Lauf Steyr 09/XXIII

„Außer Spesen …“

 

 

16.09.2023; Ein 3h Event in Steyr steht an. Schon am Vorabend überlege ich ob das Sinn macht. Beim Morgenapell; am Häusel; mit dem Bürsterl im Mund; …; soll ich – soll ich nicht? Zurzeit laufe ich kaum Mal. Hin und wieder sonntags eine Minirunde. Seit Monaten erwarte ich von mir das ich in Form komme um endlich wieder anzulaufen. Trotz vieler Spazier- und Radkilometer will es einfach nicht gelingen. Scheiß da Hund drauf – auf nach Steyr.

Die Sonne drückt ordentlich an, während ich im Schatten knotzend auf den Start warte. Über 300 Starts und ich bin usuell nervös. Die ersten Schritte fühlen sich schlecht an. Ich ordne mich ganz hinten ein und suche einen wie auch immer gearteten Rhythmus. Vergeblich; das wird heute so überhaupt nix. Selbst einige der besten Ultraläufer im Lande vermögen mich nicht zu motivieren. Jeder Puls gen 160 lässt mich in den Gehmodus wechseln. Bald ist jedweder Schwung und Elan draußen aus der Figur und ich quäle mich dahin. 10x wollte ich bereits den Hut draufhauen; beim 11. Mal ist es soweit. Kreislauf und Lunge haben genug für heute.

Gründe für mein derzeitiges Laufunvermögen gibt es zu Hauf. 112kg machen die Beine auch nicht leichtfüßiger. Andererseits lief ich mit dem gleichen Gewicht den Pitztaler Gletschermarathon in 3:58h. Da war ich allerdings im Streak und 7 Jahre jünger.

 

„Außer Spesen nix gewesen“ stimmt nur bedingt. Es war nett viele bekannte Gesichter nach langer Zeit wieder gesehen zu haben. Eines werden wir in der Szene leider nie mehr sehen. Ein mir seit über 11 Jahren vertrauter Ultraläufer erster Güte mit einem Riesenherz verunglückt heute früh bei einem Trainingslauf. Blitzartig relativiert sich jedwede Befindlichkeit. Die Laufcommunity in den sozialen Netzwerken ist geschockt wie auch ich und würdigt diesen Ausnahmesportler – und Mensch. Gläubige könnten an Gott zweifeln, wenn so jemand viel zu früh abberufen wird. Ich tröste mich indem ich meine ein Engel auf Erden wurde nach Hause geholt. 

10 in 10 Bad Blumau 07/XXIII

Back to the Roots?

 

 2011 begann meine Laufkarriere hauptsächlich mit Halbmarathons. Bald reizten mich längere Distanzen mehr. Die Herausforderung und Überwindung war größer. Oft wollte ich einfach nur wissen, was geht. Bald bewegte ich mich in nie geahnten Regionen und Dimensionen. Eigentlich überraschend, wie lange das gut ging.

 

Die myokarditischen Folgen der 3. Corona Impfung (believe it or not) holten mich in einen längst verdrängten Urzustand zurück. 4 Monate Krankenstand, 6 Monate sportliches Bewegungsverbot – kein Treppensteigen, 5 Monate Tabletten mit garstigen Nebenwirkungen schlucken und 7,5 Monate ohne Laufschritt ließen mich fast zu dem werden, der ich einmal war. Ohne Jim Beam (nicht dem in der Flasche) wäre es wohl noch dramatischer geworden. So ging ich wenigstens mit dem Hund spazieren und wurde nicht 1 mit der Couch.

 

 

 

 

Nach Absetzung der Drogen walkte ich im März 30km auf der Lasseerunde. An laufen war nicht zu denken. Selbst beim flotten gehen schoss mein Puls rasch über den Wohlfühlbereich. Ab 1. Mai begann ich mit kleinen sporadischen Lauftrainings und lief in Gols einen Halbmarathon in gut 3 Stunden. Dieses gediegene Tempo tat mir nix und ich konservierte es für die erste wirkliche Challenge des Jahres.

 

 

 

Schneller als gedacht war der Juli da und ich für 10 HMs in 10 Tagen gemeldet. Von einer Laufform war ich soweit entfernt wie eine Kuh vom Klavier spielen, doch körperliche Unpässlichkeiten optischer Natur hinderten mich selten an irgendwas.

 

 

 

 

Ob des moderaten Tempos hatte ich in den 10 Tagen keinerlei nennenswerte Probleme. Die Laufzeiten variierten max. um 16 Minuten. Es gab weder Krämpfe, noch Muskelkater oder nervige Befindlichkeiten. Nicht eine Blase heimste ich ein. Einzig der Hitze geschuldet hatte ich täglich nach 2h geringe Atemprobleme. Der Sauerstoff in der heißen Luft war mir gen Mittag zu wenig. Dennoch waren es 10 äußerst lehrreiche Genussläufe.

 

 

 

Ich bin dankbar für dieses Format in Bad Blumau, welches mir einen sanften Wiedereinstieg ermöglichte; dankbar für den lieben Zuspruch der Mitreisenden und dankbar mich am nicht vorhandenen Schopf aus dieser Krise gezogen zu haben. Einen Marathon kann ich mir zurzeit nicht vorstellen, aber bei dem ein oder anderen 3h Lauf werde ich einen Halben in Angriff nehmen. Den nächsten Langen werde ich wohl erst in Gols 2024 bestreiten. Aber auch so sind es € 211,- für die Schmetterlingskinder geworden und das rechtfertigt diesen Selbstversuch.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

6h Gols Ultralauftage 05/XXIII

 

 

Gut 8 Monate nach meinem letzten Laufbewerb wollte ich wieder Ultraluft schnuppern. Darum meldete ich mich in Gols zum 6h Lauf an. Auch Pascal konnte ich zwecks Begleitung und Motivation gewinnen. Meine Form wäre zwar kaum ausreichend für einen Langlauf, aber im Zuge des sanften Wiedereinstieges sollten ein paar Runden bei den netten Golseranern machbar sein. 

 

Nach einigen liebsamen Begegnungen mit altbekannten Ultrahasen geht es auch schon im Schongang los. Nach einem kalten April war bis dato auch der Mai unterkühlt. Wie so oft geht die Sonne dann auf, wenn ich sie so gar nicht brauche. Eine Stunde laufe ich auf den Puls achtend dahin. Eingependelt bei 145. Es wird schnell sehr warm und er knackt die 160er Marke. Mit noch langsamerem Laufen bekomme ich ihn nicht runter. Also wandere ich für 30 Minuten. Einerseits erinnert sich der Körper an das Tun, andererseits fühlt es sich fremd an.

 

Nach 1h sind es 8,5; nach der 2ten knapp 16 und nach 3h stehen 22km zu Buche. Das reicht mir für den Moment.

 

 

Es wäre noch was gegangen, doch ich wollte mich auf keinen Fall überanstrengen. Die Bereitschaft an meine Grenze zu gehen ist weit von mir gerückt. „Back tot he Roots“ lautet die Devise. In meinen ersten beiden Laufjahren versuchte ich mich hauptsächlich an Halbmarathons. Längeres habe ich heuer laufend nicht am Plan. Derweil bin ich zufrieden wie alles läuft. 

6h Lassee Benefizlauf 03/XXIII

Meine Fitness ist so mau wie vor 20 Jahren oder überhaupt noch nie. Vor einem halben Jahr wurde eine Myokarditis diagnostiziert. Die Nebenwirkungen der Medikamente welche ich über 5 Monate einschmiss setzten mir im erwarteten Ausmaß zu. Um die permanente Übelkeit zu bekämpfen, habe ich viel gegessen. Eine gänzlich neue Erfahrung, dass mir ohne (statt mit zu viel) Essen schlecht wurde. Gepaart mit der spärlichen Bewegung (selbst Treppensteigen war verpönt) wuchs ich mich auf 113kg aus! Fatal und sicher wieder hart dieses Übergepäck abzubauen.

Dennoch war ich froh und dankbar die 6 zachen Monate überstanden zu haben - ohne Koller. Um mich wieder gemächlich an eine Laufstrecke zu wagen, versuchte ich mich im Zuge des 6h Laufes beim Walking Bewerb. Bereits nach der ersten Runde traf mein Habschi Roman ein und begleitete mich über 3h. DANKE!  Mein Ziel war es, in 6h 30km (12min./km) zu packen. 5km/h bin ich normaler Weise mir Jim Beam unterwegs und das wollte ich konstant durchhalten. Die Walkingstöcke kombinierten mir wenig und nach knapp 20km legte ich sie weg.

Den Puls flach halten war die eigentliche Challenge. Wenn ich zu flott wurde und dabei noch redete und ich quatschte dauernd, knackte ich die 160! Ich versuchte mich um die 120 einzupendeln. Meine Freude viele bekannte Gesichter zu sehen war ebenso groß, wie Deren mich wieder on the Road zu erleben. Mit Straßen Laufschuhen war ich schon ewig nicht so lange auf Asphalt unterwegs und nach 4h meckerten die Flossen. Inzwischen war es warm geworden, doch ich ließ die Wäsche unverändert um mich ja nicht zu verkühlen bei zeitweise frischem Lüftchen.

Bereits gegen 15:00 Uhr tauchte Renate mit unserem Hündchen an der Strecke auf. Eigentlich hatte ich noch eine Stunde am Plan, doch da ich die 30km bereits erledigt hatte und schon etwas fertig war, schwang ich recht zufrieden ab. Die Marscheinteilung war okay; vielleicht etwas zu forsch aber wohl einer Art Automatismus geschuldet. Das Gewicht zog mich vorwärts.

 

Nach der Dusche merkte ich im Entspannungsmodus wie erschöpft ich war. Mein Körper war schon lange nimma so gefordert worden. Ich habe noch einen weiten Weg vor mir mein normales Level zu erreichen, doch ich bin guter Dinge. Im April beginnt meine Ernährungsumstellung und langsames Kurzstrecken Jogging. Die 10 Halbmarathons in Bad Blumau Anfang Juli sollten sich ausgehen. 

2024 Events:

23.03.2024

3h Lauf Lassee

13.04.2024

Hainburg Marsch 20km

04.05.2024

Mt. Everest Treppen

Marathon

8848 Höhenmeter in 24h

10.05.2024

24h Lauf Gols

Vergangenheit: