Der letzte lange Lauf für heuer sollte es werden; lang wurde es, aber Lauf?
Wie gewohnt tolle Organisation meiner ClubkollegInnen. Super Stimmung mit passendem Wetter. Mussten wir vor 4 Jahren noch die Werbetrommel für unseren Club Event rühren, sind inzwischen die begehrten Startplätze schnell weg und die Location ist ausgereizt.
Für einen gewaltigen Stimmungspegel sorgten die superleiwanden Turbo Schnecken. Da wurde alles frenetisch angefeuert was 2 Beine hat. Flauschie lief ihren ersten Marathon und sorgte dafür, dass die orangene Fraktion bis zum Schluss ausharrte. Danke für EURE Teilnahme!
Mein Werkel stotterte vom Start weg unrhythmisch dahin. Tja da könnte man allerhand Gründe bemühen, Fakt bleibt – ich bekam keinen Gang rein und lieferte eine desaströse Vorstellung ab. Wenigstens die Gesellschaft war spitze. Mehr plaudernd als laufend reizte ich die Zielschlusszeit aus und genoss die nette ablenkende Gesellschaft. Allen voran die der Hunde von Angelika und Klemens und deren lieben Besitzern, Hans, Mo, Irene, ...; überhaupt traf ich noch nirgends mehr mir vertraute Laufsport Verrückte als in Rauchwart.
Beim sterben zumindest der Erste
3:55 Uhr – Tag wache vor einem Event – locker ohne Wecker im Gegensatz zum Arbeitsalltag – warum?
Nach einigen Gesichtskornrollen wurde das Kahlenberger Dorf gestürmt und die Nase berggeheilt. VP1 Nutella und Halbkrapfen – jauchz.
Asphalt Cowboys schnupfen den „Trailrunner“ und bleiben sauberen Schuhes; vorerst.
Im Steinhofer Wald dürfte der übers Kuckucksnest geflogene den Weg verwirrmarkiert haben! Ehre wem sie gebührt, - sagte die Runde.
Pfotenkontrolle in Hütteldorf – Toni Kaiser lässt grüßen.
Nix gegen die heutige Jugend! 2 von ihnen stützen ehrenamtlich die Mauer am 3 Hufeiselmugel um den Lainzer Gatschgarten. Zweitmalige Eigenpulslauschung.
VP2 Talk Talk – Scenekundler unter sich.
Stunde 10; 30min. Tapetenwechselstopp – GPS Verfolger Flagge 045 grenznahe Holland/Belgien lokalisiert. Von Kurz/Kurz (zu kalt) auf Lang/Lang (zu warm) geswitcht. On the Road again = Mörderüberwindung; 58km (do bin i daham) wären ausreichend.
Bitterlichstrasse gen Simmering – immer wenn du denkst es geht nicht mehr, springt das dritte Auge luxiert an.
VP3 ist wo? Ah, Krematorium nahe Evakuierung. Trackerwechsel um zu dokumentieren – the Last is the Least.
Traditionen werden gepflegt; noch kein Transdanubiarundumadum ohne Martin. Stirnfunzel aus und den Dynamoscheinwerfern des Pathfinder nach.
VP4 Ambrosia eines Promibäckers via Gatorade eingespeichelt – der Hunger ist ein Zeiterl gegessen.
Derweil werden manche Lacken direttissima passiert – conchita – Hornhaut teilblasiert.
Ungläubiger Thor sieht KM 100 – fühlt sich weiter an.
VP5 Ausgsteckt is. Nach der mehrlabigen Verkostung von verschnittenem Gatorade Schlumpfpulver Cola pur getankt.
2:00 Uhr früh – der Veranstalter gibt telefonisch die Sturmwarnung bekannt. Optional wird Aufgabe angetextet. Na da muss mehr kommen – und wird es auch.
Monte Bisamo an gestupst regnete es Richtung Kellergasse windunterstützt quasi aufwärts.
VP6 - „Was brauchst du?“ - Shisha, nein? - gibt`s noch Videorekorder?
Heimat von 2004 – 2009 durchquert – nur noch die Neue Donau runter – was vom Tage übrig blieb? Orkanböen schossen Regentropfen nadelgleich in müde Visagen und zwangen zur Seitwärtsatmung. Längstens jetzt war es eine Challenge.
6:04 Uhr (Oide Zeit – 5:04 Uhr Neiche Zeit) Abgabe der roten Laterne im Ziel. Gutes Finish – ferner liefen – einfach schneller.
Fazit: Windstärke 11, die Niere hält. 130 Euronen an die Epidermolysis bullosa Forschung. Das wahre Zählergebnis.
Ende August und Ende September wurden meine Nierensteine zertrümmert. Nach knapp 3 Monaten konnte ich endlich wieder einen langen Bewerb zieleinlaufen. Das Kaiserwetter lockte zwar viele Ausflügler auf die PHA, machte mein Unterfangen jedoch zusätzlich schwierig. Nach 2h war das aktuelle Konditionsdefizit deutlich spürbar, „Männerschmerzen“ blieben aber erträglich. Obgleich mich bald die gesamte Läuferschar überrodelte blieb ich zielorientiert. Mein vorherrschendes Kraftmanko rang mir etliche Gehphasen ab. Die liebevollen Begleitungen und Motivationen von Lauffreunden sowie die anerkennenden Zusprüche der LCC- Volunteers ließen ein Aufgeben nicht zu! Nach 5:14h bekam ich (als letzter in der Wertung) die nette Finisher Medaille. Bin ich zurück?
Der 1. Vereinsausflug vom Club Supermarathon Austria führte uns nach Prag zum Emil Zatopek Jubiläums Marathon. Bei der 10ten Auflage wurden 8 Runden durch den Stadtgarten von Prag gelaufen. Start und Ziel im Sparta Prag Sportgelände und nomen est omen, so war die Veranstaltung auch --- spartanisch. Der Clubeigene Rauchwart Marathon weist da einen weit höheren Standard auf. Das tat unserer guten Stimmung aber keinen Abbruch und alle VereinsstarterInnen konnten erfolgreich reüssieren. Beim gemeinsamen Abendessen wurde allerlei Läufergarn gesponnen. Ein gutes Gefühl im Club zu sein!
10 Marathons in 10 Tagen?
Da scheiden sich die Geister, ob gesund, gescheit, vernünftig, masochistisch, ...; mach dir keinen Kopf – du hast eh einen. Hör auf deinen Körper, hör, hö, ... hörst du? Hör auf, ... hallo? Wer sich jeden Tag in die eigene Regeneration läuft stellt sich irgendwann die Sinnfrage. Die Antwort mag in der Selbstfindung ruhen. Oder sonst wo. Auf jeden Fall entkatert sich die Muskulatur laufend und das ist erfahrenswert.
Vor knapp 2 Jahren gab ich mir dieses Format in ITA und richtete mich gehörig her. Damals sagte ich, einmal reicht, doch bin ich ja Verdrängungskünstler. Klingt besser als Erinnerungsalzheimer.
Ein derartiges Projekt scheiterte 2016 (Donauinsel) und ich war nicht unfroh. Als sich Susanne mit Otto für 2017 kurzschloss, dachte ich: „Scheibe, jetzt kannst haxeln, im Summa!“. Zwecks Propaganda und damit wir mehr sind meldete ich mich ein Stück weit ihr zu liebe an.
Streckenführung und andere Eckpunkte tangierten mich peripher. Skeptisch machte mich die Tatsache, dass wir die letzten 3 mit den Ultratriathleten unterwegs sein würden. Unbegründet, der 8., 9. und 10. waren Dank dieser „Ultratiere“ die kurzweiligsten und die Stimmung am Höhepunkt. DANKE – Sonja, Megy, Andrea, Thomas, ...
Ebenso waren die gelegentlichen Mitläufer (Bekannte, Betreuer, Einmalstarter, ...) eine nette Abwechslung. Sehr erfreulich, wie viele vertraute Gesichter uns einen Teil des 422km langen Weges begleiteten. DANKE – Josef, Herbert, Susi, Mike, Gerhard, Hartmann, Bastian, Georg, Hans R., Dorfi, Daniel, Christoph, Dietmar, Wolfgang, Hans N., Rudolf, Kraxi, Sonja, Conny, Ernst, ...
Den harten Kern bildete (laut Ewald) das „dreckige Dutzend“. Und dreckig waren die Haxen nach jedem Marathon, welcher hauptsächlich auf unbefestigtem Untergrund verlief. Das Dutzend bestand aus ANGELA (über 800 Marathons, super sympathisch, irres Stehvermögen), SUSANNE (#1 im Land, bin voreingenommen weil sie ein wesentliches Eck meines Herzens besitzt), THOMAS (ultranetter Sportfreund, Jungvater, Clubkollege 100MCA), UDO (starker Dauerläufer, megafreundlich, Szeneikone), HARALD (toller Läufer, Herzmensch, kongenialer Motivator), BERNHARD (läuft jeden VCM, ultraleiwander Laufkumpel, Clubkollege 100MCA), OTTO (Ultrakanone auch organisatorisch, super freundlicher Lauser, Clubkollege CSA), MICHELE (über 750 Marathons, herzerwärmendes Wesen, Laufmaschine), WERNER (u. A. 4fach 10in10er, gerechtes & gerades Szenevorbild, Clubkollege 100MCA), EWALD (viel laufender Modellathlet, liebenswerter Lauffanatiker, unbeirrbarer Fighter), KARL-ALFRED (einziger Neuling für mich, der Challengeliebling, Riesen -gewinnendes- Kämpferherz) und ANDY (hitzehassender Pseudoläufer des Club Supermarathon Austria und 100 Marathon Club Austria).
Allmorgendlich keimte an der Startlinie kurz Nervosität auf, ob eh alle über Nacht regenerierten und Erleichterung stellte sich ein, wenn jeden Tag alle 12 starteten. Schnell waren wir auf das erfolgreiche finishen dieses 10tägigen Abenteuers eingeschworen, pushten, motivierten und forcierten uns gegenseitig. Das nur ja niemand zurück (auf der Strecke) bleibt. Eine YES WE CAN – Mentalität ergriff uns. Die Kette hatte nur starke Glieder und riss nicht! Es wurde täglich hochsommerlicher und nicht jeder/jede ist zum Hitze laufen konstitutioniert. Der tolle Veranstalter half uns mit allerlei Kühlmittel über die Runden und Kilometer um Kilometer näherten sich alle 12 ihrem Ziel. Unglaublich und dennoch wunderschön, dass 12 von 12 (vielleicht nicht die Besten, aber sicher die Richtigen) die 10in10 schafften.
Nach 6 Marathons überraschten mich Sonja und Jürgen indem sie mir im Ziel persönlich zum 100er (M/U) gratulierten. Wenn mich nun wer fragt kann ich sagen: „über 100“ und habe lange Ruhe vom Kopfrechnen.
Bevor dem teilweise noch dreckige Dutzend die verdiente Ehrerweisung zu Teil wurde, ließ es sich der Veranstalter nicht nehmen die treuesten Fans in Person von Anita und Renate zu huldigen. Eine schöne Geste und völlig zu recht. Über 60h die Streckenpendler beim schwitzen anzufeuern, zu fotografieren, und ihnen im Bedarfsfall Mut zuzusprechen ist eine Ultraleistung die ich mir nicht antun möchte. DANKE!
Ein Dutzend Lauf verrückte nehmen 10 Marathons in 10 Tagen in Angriff und schaffen diese Challenge. Wahrlich keine Selbstverständlichkeit – keine Krankheiten – keine gröberen Verletzungen – keinerlei unübertauchbaren Unpässlichkeiten. Chapeau an uns! Da haben wir was nachhaltiges errungen und jede Menge 3D Filme fürs Hirnkino.
100km Wien
Heute halte ich es mal vorab mit einem Helden meiner Jugend -Enrico Emanuel Diwaldissimophillipimaximo- und sag niiiix.
Nix über „mein Wetter“, dass ich nicht zu nutzen vermochte. Nix über meinen 1. ungeplanten Klogang wegen Darmkrämpfen nach knapp 2 Stunden welcher mich 2 Runden kostete. Nix über den garstigen „Männerschmerz“ der mich von Stunde 1 - 5 heimsuchte (nix als Selbstmitleid). Nix bezüglich der Scham als ich mich für etliche Minuten illusionsberaubt hinsetzte. Nix über die Technik der Heckreinigung nach einer weiteren Darmleerung auf erstmals getestetem Öffi WC ohne Papier aber mit Wasser, Seife und Gebläse (wer etwas Fantasie hat und jetzt nicht reiert, ...). Nix über den schlagartig einfallenden Witz mit Vater & Sohn Hai und deren „ausgeschissene Schiffbrüchige“ Festschmaus. Nix über den Alkoholgehalt der bekömmlichen Homöopathischen Allergietropfen die ich 2x verkosten durfte. Nix über Renn Entchens Probleme bei ihrem Ultraversuch. Nix über Rechenbeispiele im Kopf, Eventualitäten/Realitätenaußerachtlassung. Nix über Muskelkater, Saft- und Kraftlosigkeit, blaue Nägel, Blasen, Fersensporne, Syndesmoseläsionen & Gichtanfall. Nix darüber, wie oft ich einfach abzischen wollte, die Gedanken der Sinnhaftigkeit in 14 Tagen Gols, Sommeralm und Wien anzugehen. Nix von wegen 3h Restzeit in der sich eine Ultracupwertung noch ausgegangen wäre aber ich darauf pfiff, ......
Derartige Befindlichkeiten würden der tollen Veranstaltung nicht gerecht. Und darum:
Meine 60km Wien waren ein Lauffest erster Güte. Angelika & Klemens, was soll ich sagen? Hierzulande sind die besten Läufer auch die besten Laufeventveranstalter. Ihr Lieben, wäre ich nicht so ein bloody fucking Atheist, ich würde euch samt Familie und Orga Team in meine Abendgebete einschließen. Danke für leckere Labung, herzliche Betreuung, Aufmunterung, Obsorge und Trost.
Wenn ich jetzt anfange aufzuzählen, wer mich aller anfeuerte, aufmunterte und mir gut zuredete, vergesse ich sicher einige und werde langatmig. Dank an euch ALLE. Danke dass ich ein Teil dieser Familie sein darf. Auch schönen Dank an die bekannten Gesichter, welche gar nicht selbst teilnahmen aber mit Kind und Kegel, liebsten Anhängseln, Vierbeinern oder Fahrrädern anwesend waren. Gratulation an Jede/Jeden die/der ihr/sein Ziel realisierte. Vielleicht komme ich in dem Leben noch einmal in Form und wir sehen uns!
Zum 3. Mal en suit wuchtete ich meine Körpermaße gen Sommeralm. Die Strecke war heuer leicht verändert und fühlte sich noch steiler an.
Für Kraxi ist sein Marathon wohl ein Herz Kind; dementsprechend bemüht veranstaltet er mit seinem Team alljährlich einen nachhaltigen Event. Es spricht sich in der Szene rum, wie toll dieser Lauf gestaltet ist und die TeilnehmerInnen werden stetig mehr. Auch ich überzeugte 2 Freunde und obwohl beide schon 13x den Traunstein Bergmarathon (70km/4500hm) finishten, fanden sie den Lauf auf die Alm ganz schön herausfordernd.
Bis Rabenwald lief ich locker dahin. Die Schwüle zehrte aber ordentlich an meinen Reserven. Bei Koglhof steuerte ich einen unverputzten Neubau mit sonnenerhitzter Oberputzwasserleitung an. Kneipp lässt grüßen; mit frontseitigem Kamelhöcker schwabbelte ich weiter. Später wurde noch ein Schuh entsteint. Auf dem steilsten Anstieg spürte ich die Ausläufer der 200km vom 48(brutto)h Lauf am Vorwochenende. Anderwärtig kraftlos sah ich öfters ungläubig auf die Uhr. Zielschluss laut Ausschreibung ca. 14:00; dass wird brenzlig, eine Minute und 11 Sekunden später hatte ich fertig. Aber sowas von; für 10min. legte ich mich flach, dass war eine Premiere.
Zu essen und trinken vermochte ich erst frisch geduscht im Gasthof Bauernhofer in Brandluken. Schlagartig war ich wieder auf der Höhe und chauffierte Renate, Sandro, den müden Roman und Pascal zum Ausgangspunkt, durch den Monsun, …
Jedes Jahr denke ich mir auf dem Anstieg wo ich schneller gehen als laufen kann: „Oida – du bist ned zum renna geboren und scho goa ned do aufe!“; bei vielen Geschichten (Traunstein, Biel, Reken, Senftenberg, Irdning, Mozart 100, Montafon, 10in10 Lago d`Orta, …) war mir klar, 1x und nie wieder; nicht so beim Sommeralm Marathon!
300 in 48h sollten es werden, 200 (in 39h) sind mir eine herbe Enttäuschung! Der Zentimeterhohe Pappelpollenschnee neben der Strecke verhieß nix Gutes. Die Sommersonne ließ die Haut mehr als die Scham erröten. Permanenter Wind blies Allergene auf die schweißnasse Haut und die juckte rundenlaaaaang gehörig. Die im Vorfeld riskierte dicke Lippe schwoll an. Nach 6 und 12 Stunden war die Marschrichtung noch okay; ab Stunde 16 das Primärziel nur mehr Fiktion. Sämtlichen Träumen beraubt wollte ich abrüsten. Allein der gute Zweck vereitelte die Hutdraufhaue. 22 Stunden und 111 desaströse Kilometer standen zu Buche. Übelste Performance ever; der linke Großzehennagel versuchte zu flüchten – wurde aber via Compeed unterjocht; eine Medaillen große Blutblase am linken Fersensporn drohte zu bersten – wandern wurde zur Tortur und ich ging für 5einhalb Stunden schlafen, nachdem ich eh schon einige Liegestopps eingestreut hatte. Mäßig regeneriert und blasenangepeckt trottete ich zwischen den verbliebenen 48 und 6h Läufern gediegen dahin. Sonne und Wind waren auch am 2ten Tag ständige Begleiter. Selbst 200km wurden zur Challenge. Als ich um 7Uhr die 200 angeschrieben hatte, ging ich erneut ins Bett. Ein Fiasko (111:89 statt 160:140 sind nur als Blutdruck erstrebsam) von A – Z! In Wahrheit ist das eine Ansammlung von Ausreden. Unterm Strich bleibt das Versagen vor mir selbst; kein Flow, kein Wille, kein Garnix nur Selbstverachtung.
Danke ULT Gols für eine gewohnt tolle Veranstaltung. Megadank an alle Mitstreiter, Begleiter, Betreuer und Zaungäste fürs Anfeuern und Mut zusprechen. Gratulation an alle wackeren Recken, die sich dieser Herausforderung stellten. Spezielles Chapeau an Andreas, der seinen eigenen österreichischen Rekord überbot; Günter, welcher immer gewaltig abliefert, Josef zu PB, .... und Ulli, die im Gegensatz zu mir weiß wann`s genug ist.
Letzter 6h Schlurftrabtschörtellongwa
Mein Filius feierte den 23sten Geburtstag und ich verlegte die Geschenkeübergabe kurzerhand um einen Tag vor um mich 12h um den See zu schlachten! Vater des Jahres werde ich so nicht. Dieser Frevel bescherte mir altbekannte Zustände.
Die 3 Tages Antibiotikahämmerkur (und dass mir, wo ich Medikamente für mich verachte) nach der letztjährigen Sommergrippe hinterließ mir etwas nachhaltiges im Darm und der rechten Niere. „Viel Trinken und Bewegungstherapie“ empfiehlt der Hausarzt. Sorry, bin leider eine faule Sau die eh säuft wie ein Loch!?
Der Reizdarm trieb mich öfters aufs präventiv gut eingeweihte Örtchen. Bei Bewegung geht zudem Nierengrieß ab. Der Harn hat eine Heidelbeer Pago Konsistenz und könnte jede Porzellan sandstrahlen.
Im Vorjahr war ich happy (Welsch, Biel, Rennsteig, Sommeralm, ...) mit den rot/schwarzen Mizunos. Die Selben in gelb/blau sehen nicht nur so aus als wären sie vom IKEA Wühltisch, sie fühlen sich (trotz gut 500km einlaufen) ab 3h auch so spanbretthart an. Ein Schmankerl für meinen beidseitigen Fersensporn. Waschmaschine – Rotes Kreuz – Afrika und tschüss.
Spätestens als mich permanent Walker überholten war mir klar: „des wiad heit nix ...“.
40min. vor Zielschluss verließ ich den Ort des Geschehens.
Was bleibt sind viele schöne Begegnungen mit tollen Menschen und jede Menge nachhaltiger Stoff für mein Hirnkino!
Die Umstellung auf Low Carb vor 4 Wochen macht sich bei längeren Läufen bemerkbar. Die Kraftreserven sind nach 2 Stunden verbraucht. Carboloading am Vorlauftag ist zu kurzfristig!
Und dann kam noch der permanent starke Westwind dazu, welcher mich reichlich mit Frühlingsgrüßen der Donauauen versorgte. Meine Pollen befüllte Lunge rebellierte. Selbst flottes gehen sorgte für Übelkeit und Kreislaufprobleme. Nach 4 Stunden gönnte ich meinen Befindlichkeiten eine Ruhepause im Auto. Eigentlich wollte ich 3h mit meinem Sohn abspulen – keine Chance. Schädelweh, Lungenrasseln, Triefnase und zu schwellende Augen ließen mich bis zur Feuerwehrschlusssirene bescheidene 43km weit wanken.
Zwar bin ich kein Fan der Pharmazie, dennoch werde ich vor dem nächsten Langen ein Antihistaminika einwerfen. Den Sommer herbeisehnend verbleibt der PL.
Im Ziel mit Ultrawalker Turboschnecke "Fanki" schlussgelabt.
Das Wetter war weit weniger extrem als vor 2 Jahren.
EinigeMinusgrade und eisiger Wind,
Gelenkeschonende Schneeunterlage, gelegentlich Eisglatzen aber sonst relativ easy.
Nach 3h fühlte es sich bei mir bedenklich an.
Zeitweise überlegte ich in Apetlon bei Halbzeit Schluss zu machen.
Genau 10h brauchte ich bis dahin. Um mein Ziel sub 20h zu
erringen bedurfte es einem Negativ Split.
Es wurde weiter gekämpft; einige Bekannte ein- und überholt. Wenig Zeit bei den Labestationen vergeudet und kurze Joggerl um nicht auszukühlen.
Bald nach Podersdorf setzte Dunkelheit ein und meine Stirnlampenbatterien streikten.
So wurde von einem zum nächsten (Schnorrer) Lichtkegel getschörtelt.
In Neusiedel am See nahm ich mir die Zeit und wechselte die Nickel Cadmiums.
Mit meinem Namensvetter ging ich die letzten 35km an.
Um meine angepeilte Wunschzeit zu packen mussten wir die Beine zeitweise in die Hand nehmen.
Zufrieden trafen wir um 0:29 im Oggauer Gemeindeamt ein.
Meine Schmerzresistenz war auf ein nächstes Level gesetzt.
Zufriedenheit, Dankbarkeit und Demut stellten sich rasch ein.
2x genoss ich diese schön veranstaltete Tour.
Sicher (?) nicht zum letzten Mal.
Am Rückweg (zum Hotel Reina Isabel) bei +25°C auf der Playa de Las Palmas wo die letzten 3km verlaufen.
Das Nützliche mit dem Sinnvollen Verbinden war die Devise und so flog Familie Kapui eine Woche weg aus der heimischen Kälte ins 30°C wärmere Las Palmas auf Gran Canaria, wo ich zum Marathon angemeldet war.
In sämtlichen Online Laufsportgazetten war die Startzeit mit 9:00 Uhr angegeben. Zwar war ich gut abgefrühstückt schon um 8:25 Uhr am Ort des Geschehens, doch zog es vor in einem Einkaufszentrum noch ein wenig zu chillen.
Fatal, um 8:55 Uhr war ich allein an der Startlinie. Man ließ mich zwar loslaufen, doch die Startanlage war schon stromlos!
Nach einem Kilometer nahm sich ein Polizeimotorrad meiner an und leitete mich unter frenetischem Applaus der Zaungäste und Volunteers bis zur ersten Labe bei km5. Die hatte allerdings schon dicht gemacht und ich düste weiter (12,5km/h Anfangstempo sind beim Marathon pseudoläuferuntypisch). Nach 7km holte ich endlich den Vorletzten ein und nahm Schub raus.
Die Strecke war schön und bedingt durch Atlantikwind, harter Pflastersteinunterlage und der Achterbahntopografie fordernd für die Beinchen. Nach 25km gutierten meine OS den unnötigen Anfangsstress.
Dennoch wurde nur beim Verpflegen gegangen. "Locker weiterlaufen" - befahl der Kopf und nach gut 100 Überholmanövern wehte mich das Küstendauergebläse in spanischen 5:04 brutto ins Ziel.
Eine einem Pseudoläufer perfekt zu Gesicht stehende Geschichte.