Vielleicht sind 250 Events oder 75 Ultras besondere Zahlen, einerlei, ich wähle für die Jubiläen einen besonderen Lauf. Christian veranstaltet den S.U.N.; er hat liebenswerte Helfer und einem gelungenem Event steht nichts im Wege zumal Läufe von Läufern für Läufer eh immer die Leiwandsten sind. Zur Sicherheit meldete ich mich vor 18 Monaten an um einen der begehrten Startplätze zu erhaschen.
3:00 – ... auf nach Eisenstadt.
4:00 – Startunterlagen, check.
4:30 – 50 Cent am Bahnhofsklo verjubelt, Sesam öffnet sich nicht.
4:35 – Winterharte Blumendüngung
4:50 – Frühstück und Briefing; Begrüßung von 16 anderen Verdächtigen.
5:00 – Start in die Dunkelheit.
5:30 - Mutterseelenallein jogge ich dahin.
6:40 – In St. Margareten kurz den Pfad der Tugend verloren. Überhaupt habe ich mit Spurenlesen durch Ortschaften gelegentlich
Probleme.
8:00 – CP1, Mampferl, Knipserl und nettes Plauscherl an der Labe.
9:00 – In Ungarn wollen mich von 950 mind. 900 Köter zerlegen.
10:20 – Mein Dürrer meldet sich in Balf und mein Durst ist schlimmer als Heimweh!
11:25 – CP2: „Einmal volltanken bitte.“
11:35 – Es beginnt zu regnen; ich freue mich über die Kühlung. Lang/lang ist grenzwertig und erfordert Temporeduktion. Maschine
rennt.
13:30 – Starkregen; meine Family labt mich nachdem sie von hinten nach Ungarn einreiste.
14:00 – Richtung Einserkanal steht das Wasser in Schlaglöchern mit Haustiersargdimension.
14:30 – Rechtsseitiger Südostwind peitscht mir den immer heftiger werdenden Regen horizontal ins Gesicht. Meine rechte Backe fühlt sich frostig
an.
15:00 – Kurz vor Apetlon fährt ein zuvor gewendeter Range Rover zu mir heran. 2 nette Ungarinnen fragen mich ob ich Hilfe brauche. Sollte ich schon
so erbärmlich daherkommen? Nein, es wäre wegen der Warnweste, sie dachten mein Wagen hätte eine Panne. Ich bedanke mich freundlichst; liebe Menschen gibt es eben auch
überall.
15:00 – CP3; Tee mit Cola gestreckt. Derweil setzt ein Monsunregen ein.
15:10 – Die Regenpellerine wird angedirndelt.
15:45 – Da stehen wohl Weihnachtsbäume in Illmitz auf der Streckenmarkierung?
16:20 – Reh von links Richtung Hölle – hielt mich wohl für einen Iltis.
16:25 – Da ich Katzenaugen habe, genügt mir das Licht der Heaviside Schicht und ich lasse es laufen. Der böige Wind spielt mir ein Lied in der
Regenkapuze. Ein eingängiger Rhythmus lässt mich dahin tschörteln. Mir ist warm, ich bin mein eigenes Kraftwerk; Schweiß rinnt mir unter dem Kopfschlauch und der Plastikkopftüte welche via
Stirnlampenband fixiert ist über die Nase.
17:45 – Die Hölle war dieser Abschnitt für mich noch nie. Ein Urmurgeltraktor mit Raumschiffsbeleuchtung zwingt mich in die Botanik. Für manche
Lacken bräuchte man bald eine Gondel.
19:00 – Der Abschnitt zwischen Podersdorf und Weiden ist die wahre Hölle. Die Kiesradspur ist geflutet. Beim Umkurven haut mich der Sturm fast um.
Die Lacken nehme ich bald direttissima und freu mich auf die Blasen. Vom See her bläst ein Orkan, Äste, Schilder, ... Allerhand fliegt durch die Gegen und bald auch meine
Regenhaut.
20:00 – CP4; Ich bin fertig mit der Welt und leicht unterkühlt. Eine Suppe hilft. Die Rast dauert lang und ich komme schwer wieder in
Tritt.
20: 35 – In Neusiedl konsterniert (Windradweg?) mich eine Radwegkreuzung und ich kenn mi nimma aus. Telefonische Klärung mit Christian und eigentlich
bin ich eh richtig.
20:45 – Der Regen lässt nach, der Wind wird wieder stärker. Unter einer Eisenbahnunterführung kanalisiert sich der Wind dermaßen, dass ich nur in
Schiefliegerhaltung voran komme.
21:10 – Der 100er will und will ned kommen. Der Schrittzähler hat sich wie beim WRU nach kurzem Gratulationselektroschock für 10x 10000 Schritte
ausgeklinkt. Einsteigertechnik.
21:30 – Vorteilhaft am Dauergebläse ist die mittlerweile knochentrockene Laufwäsche. Ab und zu zieht es mir aber echt die Haxen weg und mich wundert,
dass ich noch nicht Bodenkontakt hatte. Meine letzte Brezn ist schon ewig her – aber nix verknofeln.
22:00 – Vor gut 25km hörte ich in meinen Körper und bekam kaum nennenswertes Feedback. Das fühlt sich inzwischen sehr anders an. Hinsichtlich der
Apanage für die Schmetterlingskinder gibt es allerdings keine Option
22:25 – Unzähligster Blick auf die Uhr und es wird hochgerechnet. Von je her wollte ich vor Mitternacht finishen und unter 19h
bleiben.
23:00 – Ich halte einen Wagen an und frage das junge Pärchen ob ich Richtig sei. Also weg technisch.
23:40 – Unglaublich aber wahr, Purbach ist erreicht. Ich rufe ..., oder besser ich wecke Renate um letzte Instruktionen. Meine Betreuer laufen heute
auch schon auf Reserve.
23:48 – Ziel; Christian ist happy und Heidi behängt mich mit Finisherschmuck. Mein Fieber geht runter und nach etwas Small Talk mit den beiden
Herzmenschen beutelt es mich am Weg zum Auto wie einen alten Zauberer, der ich eben bin.
WRU hat jährlich ein eigenes Flair und ist immer anders. Heuer hatte es z. B. kaum Gatsch im Wald. Das erlebte ich noch nie, es half aber beim Tempohalten. Gleich ist lediglich zum 5ten Mal meine Begleitung. Auf den ganzen G`schichten lotste er mich 2x durchs finstere Transdanubien; auf den „kürzeren“ Strecken liefen wir stets unisono.
Am Start fühlte ich mich usuell schlecht. Zuviel Feierlichkeiten oder eine heimliche Erkältung, … was weiß ein Fremder? Wir trabten locker gen Kahlenbergerdorf und auf der Donauinsel feuerte uns Emil (ein Superläufer) am Rad an. Obwohl ich entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten dick gewandet war, schüttelte mich öfters der Frost. Am Nasenweg musste ich langsamer als sonst machen – mein Kreislauf zauberte mir schwarze Kringel ins erweiterte Gesichtsfeld. Das Wetter wäre perfekt zum laufen gewesen, allein die Befindlichkeiten waren störend. So switchten wir bald auf einen Stechschritt um welchen wir bis zum Schluss beibehielten. Lediglich bergab ließen wir es rollen.
Erstmals machte ich mir Gedanken über den Dreihufeisenberg. Martin beschwichtigte aber und erinnerte mich wie oft ich den „Hügel“ schon meisterte. Kurz vor diesem Kriterium trafen wir Walter (megaschnelle Turboschnecke) der wohl auf Viktor (seinen Vereinskollegen) wartete. Walter begleitete und motivierte uns ein Stück. Dass uns Viktor noch nicht catchte überraschte mich; waren wir so flott? Der Mugel ist keinem wurscht und so wanderten wir zu einem Grüppchen keuchender GesinnungsgenossInnen auf. Mittendrin statt nur dabei – Silvia und Babsi. „Talwärts“ zersplitterten wir uns wieder. Beim Laaber Tor wartete Renn Entchen gut erkennbar am Regenschirm in Überdimension. Martin freute sich über die nette Ablenkung und ich mich, dass ich endlich die bergauf hilfreichen -ansonsten aber lästigen- Wanderstöcke loswurde. „Was machst du auf Reha, du läufst eh wie ein Wiesel?“, fragte Martin Renate und machte sie gleich etwas größer. „Bussi – Baba – wir sehen uns nächstes Wochenende.“
2018 ereilte uns an VP2 schon die Dunkelheit, heuer der kalte Winterbote. Was war mir huschi; sehr ungewöhnlich. Stirnlampen wurden erst in Atzgersdorf angeworfen. Etliche Vierbeineraugen leuchteten uns zurück. Ab dem Wienerberg begegneten wir immer wieder Max (Speedwalker aus Salzburg) welcher ordentlich Zusatzkilometer sammelte. Höhe Zetralfriedhof hatte ich schon einen „Dürren“ und freute mich auf den „Leichenschmaus“. Die liebe Labe Tante schmierte mir die beste Liptauer Semmel des Jahres. 20:30 Uhr – wir waren exakt 12h on the Road. Um 21:45 sollte die Labe schließen? 2018 waren wir um 21:45 an VP3 und noch einige hinter uns. So auch heute, - der Supergau wenn du vor einer verwaisten Futterstelle darbst wobei du für die letzten 17km noch 5:45h Zeit hast ...? „Hat Mal wer einen Taschenrechner?“
Nachdem mich meine Billigsdorfer Vitalfunktionsarmbanduhr reichlich Elektroschockte (von wegen schon wieder 1000cal verbrannt, 10000 Schritte getan, 10km abgehatscht, … und sonstiger Jubiläen) war sie nach 80km Höhe Freudenauer Kraftwerk außer Stande weiterhin Stepps zu zählen. Das Ding kanns nur bis 99999! Ausgereizt die chinesische Technik – haha. Die Reichsbrücke kam in Sichtweite und blieb da eine gefühlte Ewigkeit. 2018 finishten wir in 16:22h; sollten wir es heuer frank unter 15h silberdekoriert schaffen? Mir sprang im Hirn der Rechenspielgenerator an. Ja – Nein – Ja – Nein – Ja doch … Martin war am beißen, doch heute machte ich mir nie Sorgen um ihn. Mein Hauptproblem war der verspannte Buckel. Über Stunden rucksackbehängt taugt mir goa ned. Was am Start noch locker angelaufen wurde, ist jedes Jahr zum Ziel hin nicht enden wollend. Dennoch sind wir nach 14:40h angekommen. 1:42h drückten wir unsere PB was in Wahrheit einerlei ist. Martin brachte seinen dritten Ultra ins Ziel; ich durfte immer dabei sein und wir hatten stückelweise unsere Hetz. Die kurze G`schicht würde mir noch fehlen in der Raupensammlung. Mal schauen was 2020 bringt.
Dieser deutsche Wanderklassiker wurde erstmals auch in Wien veranstaltet. Die knapp 1500 Höhenmeter auf den ersten 40km überraschten die Gäste aus der Bundesrepublik und Holland sichtlich. Da ich berghoch einmal den Gatsch küsste und mich (wie eh fast alle) gelegentlich verirrte, ging sich sub 20h um 25min. nicht aus. Silvia und Viktor verlor ich nach meinem Umfaller bei KM22 und traf sie erst bei KM80 wieder! Regen, kalter Wind und die Dunkelheit machten die hügelige Waldregion im Westen Wiens zur Challenge. Nicht alle rutschigen Stellen (nasse Wurzeln, Felsen, …) sind via Stirnlampe so gut auszumachen wie bei Tageslicht. Einige Passagen muteten einem Dirtrun an. Geduckt durch die Hecke in einen Abschnitt unter 150cm Höhe; Knöcheltief über ein frisch gepflügter Feld; … Viele unnötige „Zusatzschleifen“ durch Häuserschluchten waren nervig und die Passage an der Liesing mit „Haxenbrecher“ – Rinne gefährlich. In der Finisher Euphorie nennt man schnell etwas leiwand, was man eher nicht wiederholt.
Eigentlich wollte ich die Haxen 6 Wochen still halten, aber wenn mich der Obmann quasi an stupst …; die Zeit wo ich meinte ein Marathon ginge immer … ist noch up to date, falls der Zieleinlauf lange genug offen gehalten wird. Was als lockerer 6h Longjog geplant war, wurde eine Schweinehund Domestizierung. Die 30 Jahrfeier erwies sich als suboptimale Laufvorbereitung – versteh ich gar nicht? Nachdem ich die Kreislaufstörung im Zaum hielt meldete sich meine Arthrose (von Nacken bis Knöchel) mit abartiger Vehemenz. Als der „gelbe Engel“ mitten am Kurs landete (ein Läufer dehydrierte und kippte weg) wollte ich schon den Daumen rausstrecken. Mir schleierhaft wie finishte ich laut meinen Aufzeichnungen zum 70sten Mal etwas mit Marathondistanz (72x was längeres) auf der schönen Strecke in Rauchwart. Für PB ist der Kurs eher ungeeignet, denn er ist so wie ich --- schwer!
Sudern ohne Niveau
Freilich könnte ich mich noch viel weiter umkrempeln bis hin zur Selbstverleugnung. Nur, wann wäre ich zufrieden gestellt? Was bedeutet schon ein erreichtes Ziel? Ein Check auf der Einkaufsliste! Aber wehe mir ich hätte etwas vergessen. Dann stehe ich da, am Friedhof der Ahnungslosen; schlendere vom hadern ins nörgeln und verliere mich im zaudern. Resignation ist der Erwartungshaltung Joch. Seit Jahren bin ich mir der viralen Parameter des Scheiterns bewusst doch inkonsequent. Will unmögliches bewältigen unter Missachtung der Naturgesetze und nicht akzeptieren dass es ohne Einstellung, Ernährung, Training, ... und sonstigen Entbehrlichkeiten nur sporadisch funktioniert. In Steyr hatte ich 6h Zeit zum nachdenken, doch viel ist mir nicht eingefallen. Was mir einzig hilft ist für andere eine Katastrophe und physischer Raubbau. Stärke und Wille sich nicht gehen zu lassen sind mir unverwirklichbar. Aus geplanten 6h in Wien wurden nur 3. Von Hirn bis Zehe wehrte es sich gegen die Kilometer und der baldige Trubel quälte die Mentalität. Abberufung via Blitz - wie einst Powder – diese Lichtgestalt.
Das ARAB ist wohl das härteste was du in dem Land auf 2 Haxen bewerkstelligen kannst. Stets am letzten Augustwochenende ausgetragen ist die Hitze vorprogrammiert. Der zum atmen nicht unwesentliche Sauerstoff verbrennt dir vor der Inhalation. Das Links laufen birgt einige Risiken ist aber Vorschrift und kostet Substanz in Form von Konzentration. Weil ich beim 1. Antritt nur knapp die Hälfte „genoss“, wollte ich diesmal den südlicheren Teil des Burgenlandes unter die Beine nehmen. Reizvolle, hügelige Gegend erwartete mich bei brachialer Hochsommertemperatur. Eineinhalb Stunden vor dem offiziellem Zielschluss trudelte ich als letzter des 100km Bewerbes ein. Rechts via Fahrrad würde mich die Tour reizen; Füßlings links sicher nicht mehr.
Weil der 100er in Wien nicht stattfand, schob ich zur Cup Wertung Absicherung den 6h Lauf in Prambachkirchen ein, obwohl mir die Strecke ebendort nicht behagt. Kühl und regnerisch ist im Normalfall genau Meins; so richtig kam ich aber nicht vorwärts. Arthrose, Kreislauf und Atmung setzten mir zu. Mit der Körperspannung eines zum Nationalrat abgeordneten und einer Lockerheit der roten Parteifassade verpasste ich eine Wertung um 2 666m bzw. knapp 2 Runden. Hätten sich nicht viele nette Gesichtskontrollen mit WeggefährtInnen ereignet müsste ich meinen: „Gequält für NIX:“. Das schlechteste 6h Resultat ever macht mich nachdenklich. Letzte Chance wie im Vorjahr - Steyr.
Der 24h Event in Irdning ist Geschichte; Bad Blumau hat übernommen. Wenn sie diesen Ortes eh schon 10 Marathons in 10 Tagen und Triathlons in bis zu 5fach Länge organisieren, machen sie halt den 24er gleich mit, damit es wenigstens einen im Land gibt. Die Premiere war schwer in Ordnung. Hübscher Ort, schöne Runde und gute Stimmung, einzig das Wetter war garstig. Selbst zum Badeausflug zu heiß saugte es mir beim Langsam Wandern die Energie ab. Die Temperaturen der Nacht mussten als Rettungsanker herhalten, doch als die Sonne endlich abhaute verabschiedete sich auch die Luftzirkulation. Grausliche Schwüle, kochender Asphalt und Gelsen setzten auch meinem Betreuern zu und nachdem sie zum 3. Mal mehr als nur nach Hause telefonieren wollten, gab ich klein bei. In 10:30h erglühte ich knapp 51km mit etlichen Pausen und war ziemlich am Sand. Mein Ultramarathon # 70 war so manches, nur kein Lauf. Im Vorfeld war ich noch guter Dinge aber ersten kommt es anders, … Bad Blumau sieht mich dennoch sicher wieder im Gegensatz zu Irdning.
„Beim Sterben ist jeder der Erste“
Nach 47 Jahren verstehe ich endlich den Titel.
Rainer PNt mich an ob ich nach Gols fahre und was ich vor hätte. Ja und 200. (200 sind`s in Gols noch immer geworden. Der vergangene Long Jogg ist die Unkonstante in der Milchmädchenrechnung.) „Willst leicht mitfahren? - Ja!“ Überhaupt ereilte mich die Tage öfters die – eh schon wissen – Frage. Was hat das eine (6d Race) mit dem anderen (2d Race) zu tun? Kurz nach dem Start wusste ich es. Doch WER hätte mich abbringen wollen? Nimm einmal einem angesoffenen den Autoschlüssel weg! Mein `15er Plan alternierend 1h laufen/1h gehen funktionierte 2,75 Mal. Dann waren die Flossen angedürrt. Das wird ein Fiasko und die 200 wohl ferngesteuert. Zwecks Ablenkung mache ich den Voyeur und studiere einige meiner MitbewerberInnen detailliert. Einige Beispiele:
Judiths Laufstil ist genial. Manche
Asiatinnen sind derart aufrecht unterwegs. Ihr OK ist nach hinten geneigt! Was nach Zeichentrick aussieht ist sehr effizient und ich gratuliere ihr sehr bald dazu.
Martin T. holt sich diesmal vorwärts laufend neue PB. Scheint so, als würde Rückwärtslauf ein probates Mittel sein auch vorwärts besser und besser zu werden!
Jelina mit dem hübschesten Gesicht und den strahlendsten Augen hat es stets faustdick und laut auf den Ohren und weiß genau was sie will.
Dafür, dass sie einem ambitionierten Plan folgt, welcher ihr demnächst ihren UL-Traum bescheren möge und nur 24h auf der Piste ist sind 155km so wie ihre ganze Person der Oberhammer!
Die göttliche Regina beweist, dass sich laufen und damenhaftes dahingleiten nicht ausschließen.
Schlussendlich wird sie mich am meisten begleitet, motiviert, bewundert und gelobt haben.
Und um nun die Frage zu beantworten: „Liebste Gina, du nervst mich NIE!“.
Daniela, die Kämpferin vor dem Herrn.
Reist jedes Mal 800km an um uns zu zeigen wie zäh Berlinerische sind.
Die Eisschwimmerin kann manches, aufgeben nicht!
Zuletzt fraßen wir in Kladno gemeinsam Kilometer.
Tomi, der ultrasymphatische Ghostbuster aus Polen. Ein Modellathlet mit ökonomischem Laufstil mit Siegesambition. Manchmal erkundigt er sich bei mir nach Rainers Befinden. Quasi Sondierung. In Rainer sieht der in der ersten Hälfte wohl (zurecht) die stärkste Konkurrenz.
Who the Fuck is RAINER? Na wer kennt den nicht? Mordsbursch, toller Sportler, Riesenherz am rechten Fleck, verrückter Hahn, ... meine Ausrede wenn mir Crazyness attestiert wird. „Ja, schon, oba kennst Eam, dea is wirkli narrisch!“.
Markus H. lässt Minimalismus walten. Die vom Steyerischen Laufwunder hauen sich wöchentlich Vereinsrekorde um die Ohren. Mit Dok Martin wird er ein kongeniales Laufduo bilden.
Den Mann mit dem Hut tangiert das herzlich wenig. Ernst ist in der Szene eine Institution. Wer den nicht mag, dem ist nicht zu helfen! Denke aber der halbe 48er hätte ihm genügt.
Adalbert könnte auf einer Eisenbahnschiene laufen mit seine Cat Walk Styl. I`m loving it. Der braucht echt halb so wenig Spurbreite als ich. Außer er kommt in die schiefe Turm Schräglage. Das ist sicher schmerzhaft aber ihn haut`s ned um.
Josef ist der Szeneliebling, aber ich habe ein Problem mit ihm! Wenn er kommt geht die Sonne auf und ich mag nicht laufen wenn die Sonne strahlt. Ein Vorbild in allen Belangen und die Inspiration.
Friedrich ist vielleicht der zweituntypischte Läufer dieser beiden Tage. Großer Mann – großes Herz und wenn man es laufen lässt, dann läuft es schon. Einer meiner längsten Lauffreunde mit kraftvollem Stil. Da raucht der Asphalt.
Das Pendant dazu ist Dok Martin. Der schnürt über die Strecke und hält den Fokus. Seine tolle Form verhilft ihm zu einer neuen PB.
Für 300 musst du schon aus einem besonderen Laufholz geschnitzt sein. Ich freue mich wie ein Schneekönig und gönne es dem super Menschen
herzlich. "Chapeau Martin"
Erwin steht dem Allen um nix nach. Super Typ, toller Laufstil, ..., er hat alles was es braucht und leider auch etwas das keiner beim Laufen will, einen leicht beleidigten Magen. Für eine Fressmaschine wie mich wäre das der Gau. Erwin zieht dennoch tapfer durch; starker Wille!
Christian St. hat schier endlos Potential. Sein Stil ist markant weil er steigt und nicht rollt. Mit meinem Gewicht brächte das bald Ermüdungserscheinungen. Zu seiner Figur passt es optimal.
Ich freue mich schon auf seine Veranstaltung zu „meiner“ Jahreszeit (110km S.U.N. am 21.12.2019).
Interessanter Weise setzt mir bei 48ern die Müdigkeit in der ersten Nacht mehr zu als in der Zweiten. Trotz viel Energie – und Cola Plörre verliere ich die Linie und kämpfe gegen herabfallende Augendeckel. Um 1:45 Uhr bin ich streichfähig und brauche ... ja was nur? Kurz ins Auto setzen und für ein Paar Minuten tunken. Zum Glück wurde mir saukalt und das klappern meiner Zähne weckt mich um 3:05 Uhr! Trotz Weste holt mich der Frostteufel und ich scheppere vor mich hin. Nach 2km rennt das Aggregat wieder und könnte ein Einfamilienhaus speisen. Derweil stinke ich wie ein Iltis. Jeder Schas bleibt im schweißnassen Trikot hängen und riecht nach Fischabfall. Auf der ewig feuchten Peripherie picken Dreck, Viecher und Pollen. Es juckt. Sämtliche noch nicht gänzlich verheilten Blasen sind wieder anstichbereit. Die Pfoten werde dick und die Füße immer dünner. Mein Novum wofür er keine Logik gibt. Nun habe ich schon 3 Paar Socken an um nicht aus dem Laufbock zu surfen. Der innerste links arbeitet sich unter 2 Nägel hinein was ich erst spät bemerke. In der Annahme ich hätte Sand im Schuh stelle ich fest, Blut kristallisierte sich um 4 Zehen. Pfui.
Magere 110km brachte ich bis Halbzeit zu Wege. Höchste Zeit zum Tapetenwechsel und weg von der Hektik um die 6h Starter. 5 von ihnen interviewen mich zu meinem EMU Race und ich muss gestehen ich kenne nur Alexander. Nach dem kleinen Service fühle ich mich wie meine eigene Wiedergeburt. In meinem Taumel vergesse ich das Deo zu benutzen und trage fortan die Nase hoch. Geruchs technisch geht mir dieser Ultra in die An(n)alen ein.
Heute brennt die Sonne gnadenlos und trotz 50er Faktor gibt`s auf einigen Hautpartien nachhaltiges. Nasse Schwämme werden gereicht. Für 6h okay aber fang ja nicht ganztägig im grellen Licht damit an, wenn du dir kein Ei auf der Wampe braten möchtest.
Mittlerweile haben sich einige Laufstile verändert. Speziell der von Rainer. Vom fliegen übers sitzen zum liegen. Manche haben die Sonneneinstrahlung durch den vorherrschenden Wind unterschätzt. Derweil lässt Mr. Krabs grüßen. Auch ich sehe schon langsam aus wie der kolportierte Seitensprung meiner Mutter.
Zwecks mentaler Wegführung kommt mir die Siegerehrung der 6h Läufer sehr gelegen. Zum 4ten Mal denke ich mir, wie bescheuert ich bin und das es schon vorbei sein könnte. Jede kleine Unebenheit versetzt mir nun schon Nadelstiche. Die 2 Schritte runter beim Birkenhof brauche ich bald ein Geländer. Können Felsen Schmerz empfinden? Meine unter den Knien auf jeden Fall. Not durften mutieren zu Pilates Übungen. „100 Kilo steifes, stinkendes Pökelfleisch fangfrisch nach unerlaubtem Abschuss ...“; okay, der Kopf funktioniert noch, dass Hirn nur partiell.
„Kannst eh schlafen gehen Regina. Du brauchst meine Runden nicht mit zählen.“ Mir ist aber klar, sie hält so wie ich ihrem Martin die Daumen und taucht jede Schleife wo anders auf an der Bahn. Sie selbst lässt es gut sein mit Fokus auf Albi. Zum letzten Abendmahl gehe ich in die Vollen und schaufle Risotto, Kuchen, Kekse, Eis, ...! Wir haben 10min. Pause, da eine Hinrichtung gebührend via Feuerwerk zelebriert wird. Hochzeit heisst man so etwas hierzulande. 160km sind erreicht und die letzten 12h nach abschließendem Richtungswechsel geben mir die Möglichkeit die 200 zu knacken und/oder Rainers 206km einzustellen. Das liest sich jetzt easy an, doch ich schwöre, es ist eine körperlich- und geistige Weltreise durch ein endloses Jammertal. Hätte ich einen schlimmsten Feind, dass würde ich ihm wünschen.
Wenn gehen zu arg wird, hilft nur laufen! Seit 2h tschörtel ich so vor mich hin. Schweißproduktion flach halten, locker rollen lassen. Müdigkeit ist diese Nacht passee. Zudem spielt im Birkenhof Livemusik die frank nur blunzenfett erträglich ist. Andererseits dauert die 3. Halbzeit im SV Gols Stadion eine gefühlte Ewigkeit und Cordula bleibt tanzen gesehen grün! Wahrscheinlich weil sie permanent angespieben wird. Tomi überrundet mich zu 136sten Mal und fleht sich die Ohren zu haltend:“ Silent – please!“. Hmmm, soll ich Rainer wecken und ihm sagen, dass er schwächelt? Scherzerl. Erstmals knalle ich mir echte Musik via MP3 rein, bevor mich der Ohrenkatarr ereilt.
Noch rechne ich im 10 Runden Takt und lüfte das malträtierte Fahrwerk alle 110min. kurz aus. Beim letzten Fußcheck spüre ich ein vermeintlich verwandertes Pflaster an der Fersenrückseite, wo ich -mittlerweile beweglich im Rumpf wie eine 80er Jahre Königsfeder- nicht hinsehe. Wie ich es wegziehen will, merke ich auf halber Distanz, dass ist eine große Blase! Wundsekret verpickt mir schlagartig die Wurstfinger und ich bin sprachlos wie die Scheiße brennt. Wer mit wunden Haxen startet darf damit rechnen, dass sie alsbald weit wund werden. Ein paar Streifen Leukoblast kitten das Malheur notdürftig. Hätte sich mein Produzent (kein Lebender kennt ihn) dereinst einen Blausiegel aus dem 00 Automaten gezogen, wäre mir einiges erspart geblieben. Langsam weiter stolpernd füllt sich der Fersenbereich mit ... was auch immer und der Socken wird Eins mit der Haut. Blutung gestoppt. Das schafft sonst nur noch MacGyver, Rambo sicher nicht!
In der 2. Nacht ist der Himmel bedeckt, der Wind flaut ab und es ist schwül. Die letzten Alkfetzen grölen durch die Nacht und ich habe einen Pollenschleier in den Augen. Tagsüber half die Sonnenbrille wobei der Druck hinter den Ohren leichtes Zugkopfweh zur Folge hat. Die letzten Stunden konnte ich meine „Pace“ (wohl ein groß geschriebenes Hilfszeitwort) einigermaßen halten. Hochgerechnet sollte um 8:00 Uhr +/- X der 200er fallen. Wobei ich jede Runde mit einem Totalschaden spekuliere, doch es gibt ja auch kaputte Autos ohne Pickerl die noch jahrelang weitergefahren werden und kaum weniger stinken.
Schlussendlich waren um 7:50 Rainers 206km geschafft und ich gab sofort meinen Chip ab. Die 3,5 Stunden bis zur Abschlussfeier gönnte ich mir nach menschlichen Bedürfnissen ein Schläfchen. Somit konnte ich wachen Auges der Ehrung der 48h HeldInnen folgen. Rainers Kilometer wollte ich nicht übertreffen. Ex equo is voll leiwand. Man tritt auf niemanden hin, der bereits am Boden ist, auch nicht wenn er sich selber hinlegt! Auf einen Vereinskollegen – vielleicht; auf einen Freund – sicha ned! Es ist mir eine Ehre ihm einen Teil seines mir gezollten Respekts heute zu refundieren.
Der Mai ist vorbei und auf sagenhafte 9 Trainingskilometer kommen 706 Eventkilometer. Gelegentlich höre ich mich Fragen beantworten im Bewusstsein, dass ich gar keine Antworten weiß. Vernunft ist mir so ein Begriff wie Stolz. Ich ahne was es ist, ich kann es schreiben aber es sagt mir nix.
6 Day EMU Race 2019
Kennt ihr das, wenn ihr euch wo so deplatziert fühlt wie Kühe beim Klavierkonzert?
Mir geht es so bei Ultras; Marathons und eigentlich eh allen anderen Läufen.
Und dennoch stelle ich mich ab und an der Herausforderung und sage: „Muh!“.
Nur einmal wollte ich mich wie ein echter „Ultra“ fühlen und 500km auf 2 Haxen beenden. 500 ergeben sich aus einer komplizierten Formel wo Alterskoeffizient, Körperdimensionen, Leistung, Ausdauer, Leidensfähigkeit und noch viele zusätzliche Parameter ins Kalkül spielen. 2018 hielt ich der eigenen Erwartung nicht stand und war bald leer im to do Speicher. 1x wollte ich es noch versuchen; 1 letztes Mal – komme was da wolle!
6 Tage EMU Trophy am Campingplatz im ungarischen Balatonfüred ist eine tolle Veranstaltung! Worldwide Recken geben sich ein Stelldichein und spulen Tag/Nacht Runden ab um eigene Grenzen aus zu loten. Mit 6 Startern war unser Zwergerlstaat proportional stark vertreten. Renn Entchen, deren Kücken, Manuela & Peter schielten Richtung PB; Geri und ich auf etwas mehr. All das traf tatsächlich ein. Auch ein Runner meines Kalibers hat bestimmte Traum Zahlen. 500km; nicht mehr und nicht weniger bitte goa schen.
Mein Nass/Kalt Traum Lauf Wetter entließ 97 Starter auf die 144 Stunden Reise. Nach 2 Runden rann mir der Schweiß aus den Ärmeln und ich stellte auf atmungsaktivere kurz/kurz Wäsche um. Bereits in Runde 3 catchte mich der spätere Sieger Dan. Oftmals erkundigte er sich nach meinem Befinden wohl leicht konsterniert wie lange so ein Körper still on the Road sein könnte. A liaba Bua der von hinten halb so alt wirkte. Ungarn, Deutsche, Franzosen, Italiener, Polen, Schweden, Japaner, ...; die Welt zog an mir vorbei, doch ich wollte meinem Plan treu bleiben. Nur nicht zu früh verheizen; bloß keine Körner verschießen, abgerechnet wird ... oh Mann ... in einer Ewigkeit.
Die Volunteers waren super bemüht und die Labe noch genialer als letztes Jahr; so fühlte ich mich nach 24h leicht gemästet. Wenn du dich während so langer Laufzeit behütet fühlst, hat der Veranstalter alles richtig gemacht. Die hübsche Region erfährt dank diesem tollen Event eine nachhaltige Aufwertung und ist propagandistisch für HUN Gold wert. Also Herr Führer Orban, kratz dich Mal!
24h sind abgehakt und mit 35km Reserve am Haben Konto gebe ich mir ein Mittagsmützerl. Alle 6Stunden (glaub allerdings die messen via Sanduhren) gab es Futter. Dank des magyarischen Blutes in mir mundete meinem Gaumen Nix ned. Schon einmal gelang es mir bei einem 48er 1kg zu zunehmen; diesmal könnt`s mehr werden. Call me Master of Carboloading!
Am 2. Tag ging ich es locker an. Zeitweise kleschte mir die Sonne ins Gnack und ich fragte mich wann das prognostizierte Schlechtwetter Einzug hält. Gute 200km waren nach 48h verbucht. Genau auf Kurs und voll im Saft.
„ANDY, ANDY“ vernahmen meine Lauscher nach der neuerlichen Auferstehung (2. Schlafrunde) und ich vermutete ein Namensvetter wäre um mich. In Wahrheit stellten sich liebe Freunde vom ULT Heustadlwasser zur Stippvisite ein. WOW ich freute mich narrisch und war völlig Baff. Nächsttägig bestritten sie den Ulrtrabalaton als Vereinsstaffel und schauten sich noch 6 Tageläufer nach dem ersten Drittel live an. Fröhlichen Herzens dank der netten Abwechslung spurt ich weiter. 120 + 81 + 97 Kilometer nach 72h; knappe 300 nach halbem Weg stimmten mich zuversichtlich. Nicht zuletzt da 43km Reserve angesammelt waren.
Bis auf ein paar angepeckte Blasen und den niedergespannten Großzehennägel war am 4ten Tag noch nicht viel passiert; dann platzte ich schlagartig aus den Schuhnähten. Wasser lagerte sich in den Beinen ein uns sie schwollen an. Vorsorglich hatte ich Schuhe bis 4 Nummern größer dabei. Mit den 49ern (NBA Size) müsste ich finishen können, oder die Schuhschachteln anziehen. Die meisten Blasen (Second Scin Salbe und Spezial Nahtlose Doppellagensocken halfen nicht mehr. Wohl auch, weil vom Start weg 3h durch Lacken gelaufen wurde) konnte ich auf Grund der Spannung nicht mehr aufstechen. Nun hieß es sie als Zusatzdämpfung einzusetzen. Die Spreizfuß bedingt durchgetretenen Zehenballenblasen sind obszön. Das mutet nach Nageleinschlägen an. Die Nägel der großen Onkeln bedurften neuer Tapes, da sie zur Aufstellung tendierten.
Mittels mächtigem Donnergrollen überm Plattensee traf vor einigen Stunden mein ersehntes Sauwetter ein. Nie zuvor war ich so lang lang/lang und mit Regenjacke unterwegs. Im Gegensatz zu vielen Kollegen benötigte ich keine Aufwärmpausen. Meine Maschine läuft mit jedweder Kühlung besser. Gegen Mitternacht wurde mir allerdings mulmig. Orkansturmboen zerlegten teilweise die Campingparkanlage. Runde um Runde hingen jede Menge Volunteers an Zeltteilen welche abzuheben drohten fest. Krähennester flogen von Bäumen, Äste, Absperrungen, ... und Mülleimer mutierten zu Stolperfallen. Permanent segelte mir irgendwas um die Ohren und ich musste meinen Plan umdisponieren. Eigentlich wollte ich täglich von 12:00 – 16:00 ruhen. Am letzten Tag wäre das quasi nach dem Lauf ich ich hätte mir eine Schlafsession erspart. Ja man könnte meine ich machte mir keine diesbezüglichen Gedanken, bin aber goa ned so deppert.
Die Müdigkeit war eine festgelaufene Konstante, an Schlaf aber kaum zu denken. Zu sehr pumpten die malträtierten Füße, zuckten die Knie und zog es durch die Hüften. Doch die Positiva überwogen; mein Kreislauf - stabil, keinerlei Übelkeit, Allergie derweil ertrunken, volle Lungenkapazität, Null Ernährungsprobleme, keine Krämpfe, Magnesium/Zinkhaushalt passt, Oberkörper/Schultergürtel - relaxed, mein Wetter hielt an, ...
Schier unendlich wollte es brauchen bis irgendwann die 4 vorne stand. 400km, eine Weltreise am ultralangen Wochenende. Jede Runde bedeutete seit 348 neue persönliche Bestleistung. Die Euphorie hielt sich jedoch bedeckt. Es konnte noch so viel dazwischen kommen was mir meine Vision raubte. Allzu oft wurde die Anzeigetafel im Zelt angeglotzt, welches Leuten über 170cm einen Knicks oder ein Buckerl ab rang. Bei Ausgang haute ich mir gefühlt 100x die Hülse an. Auch der verlängerte Rücken goutierte die Neugierde mit Stromstößen. Der ewig kalte Ischias wurde mit Heizsalbe relativ schnell beruhigt und muckte nimma auf.
Die Runden wollte nur sehr schleppend vergehen. Jedes kleine Service war in der Zwischenzeit Schwerstarbeit und eine Stunde in Nu vertrödelt. Kein Flow der Ablenkung ward lukrierbar; das Hirnkino in Konkurs und der Kopf nur am Zwischenhochrechnen. 501x – das wird sich knapp ja/nein doch sicher niemals locker am Zahnfleisch, ...; nachdem der 4. nur 61km bescherte, bog mein Körper ungestatteter Weise am 5. nach lediglich 62km gen Bungalow ab. Oft schrie er mich an, ich ignorierte seinen Drang nach Frieden. Ich stand komplett neben mir; Körper schlägt Geist – Okay, 10 Marathons sind errungen – einverstanden - ein Power Napping und dann, ...; aus dem Napping wurden 6 komatöse Stunden. Scheibenkleister, jetzt muss es aber kesseln!
Knapp 29h noch Zeit bis 500! Wach bleiben um jeden Preis. Die Chance muss genützt werden. Jetzt oder nie. Eines Jahres Urlaub hier? - Why not? 6 Tage Lauf wiederholen? Ned mehr in dem Leben! Meine rechte Arschbacke war punktuell schon derart filigranisiert, dass ein Fingertippen eine Urinprobe ausgelöst hätte, obgleich ich gar nicht wischerln musste. Entgegen meinem Willen wollten meine Beine ab und zu kurz entspannt werden. Jeder Kaltstart war danach ein unwürdiges Unterfangen. Einmal braucht ich gar 4 Runden um wieder Fuß zu fassen. Ein Gestachse vor dem Herrn mit grotesker Optik. Die dicken Flossen wollten schon ewig nicht mehr und wurden zwangsbeglückt. Schien- und Wadenbeinen schien das Knochenmark auszulaufen. Knie und Hüften haben sich arrangiert; oder aufgegeben?
Meine Geschmacksknospen funktionierten noch einwandfrei. Bis dato tadellos verköstigt genoss ich das letzte Abendessen. (Einmal warf ich in einer Lethargie Phase eine Mahlzeit versehentlich weg. Renate wurde daraufhin beim Mistkibestirln erwischt. Bred wird dieses Bild in die USA mitnehmen.) Läppisch 47km galt es noch abzuhatschen. In meinem aktuellen Zustand konnten für 20km 4-5h anberaumt werden; falls nix dazwischen käme, versteht sich. Jeder Schritt war der blanke Horror. Der Schmerz wurde brutaler als Simmering vs. Kapfenberg. Ich wollte schreien doch das hätte Energie gekostet und Leute aufgeweckt. In Gedanken: „Geh weiter du Oarsch, sei ein Mann du Weh, blend den Schmerz aus; have much Fun habens g`sagt und wos is? Only Pain! Keine Schmerzen, I rasier di nur mehr im Finsteren du Wappler waunst jetzt ned durchziagst; da vorne am Eck vergrabe ich meinen Pass und rufe den Kreuzungsdämon fia an Deal – nimm meine Seele aber gönn mir mein Ziel; ...!“ Der Rest ist nicht lesbar, doch es gibt eine DVD – Full Metal Jacket!
Es geht nicht mehr, es tut so grausam weh; ... hat da ein Scharnierl gekracht? Will mir einer mit der Beißzange die Zehen ziehen – wieso spüre ich sie nicht und kann damit nimma wackeln? Zählt das, wenn ich die abschüssige Straße runter rolle? „Good morning my Friend, nice to see you back on track again!“, Justin (trägt Five Fingers in aufgeschnittenen Laufschuhen) der Powerwalker aus Australien der mit dem Fahrrad anreiste umarmt mich und hilft mir aus der düsteren Trance. Für den ist das Synonym „Wödbursch“ geboren worden. Dan holte sich letzte Nacht die Führung zurück und erkundigt sich nach meinem Befinden. Ja auch weltweit sind die Ultras gleich und leiwand. Guade Menschen san auf da gaunzen Wöd daham!
Schlussendlich prügle ich mich derart brachial über jede Runde und weiß die Nachwehen werden sich gewaschen haben. In meiner Verzweiflung packe ich meinen allerletzten Schmäh aus. Der muss mir die 500 bringen! Von 511 – 540 zähle ich die Runden (pietätloser Weise hat jede nur knapp 927m!) mit. Jede Runde ist ein kleines Päckchen, ein Baby, ein Futwurm, ein Brötchen, ... was auch immer heikles, dass es gilt behutsam an der Ziellinie abzugeben und den Nachfolger um den Kurs zu eskortieren. Mit den fett geschwollenen Würstelfingern versuche ich stets mit zu zählen, gebe aber entnervt auf und bekomme erstmals leichte Schräglage. Hätte ich so angezählt eine Alkotestspurhaltekontrolle wäre der Deckel weg. Nüchtern und doch voi zua. Nach 1000 und einem Fluch reichten meine Fettgriffel zum runterzählen. Als Renate meinte ich hätte nach dieser nur noch 5 Runden schoss mir Pipi in die Augen. Von wegen Rührung, Freude, Stolz; Wut und Zorn auf meinen Körper, dass er mir das antut weil ich ihm das antue zerbröselten mich.
141h, knapp 3h vor Ende habe ich die ersehnten 500km erlitten. Fassungslosigkeit über das Geschehene ereifert sich meiner. Ich greife mir das letzte Frühstück. Die Körperspannung fiel schlagartig ab und den Teller Grießkoch mit Kakao und Zimt löffelnd brauche ich ewig zum Ferienhäuschen. Derweil einige noch den Kurs genießen haue ich mich schon aufs Ohr. Mehr als ein paar kurze Nickerchen werdens nicht, Körpereigene Elektroschocks jagen mich öfter hoch.
Für die 450m zur abendlichen Schlussfeier hätte ich lieber den Bus genommen. 2h war ich da beschäftigt meine zuckenden Beine unter Kontrolle zu halten. Dass ich eine ganze Weile auf meine Ovation warten musste, zeigte mir: „Schlecht woa des wos i do abgezogen hob ned; do hob i eana zagt, wo da ANDY den Wodka her holt!“
12h Läufe sind eigentlich gar nicht meines. Aber in einem Land wo dieser (unser toller) Sport milde ausgedrückt ein Schattendasein fristet sollte man Gelegenheiten am Schopf packen; wer weiß wie lange es den Event (oder jeden anderen) noch gibt? Mein Plan war lediglich eine Cup Wertung (als Mann brauchst du hierfür 75km) zu erwurschteln und die 10tausend (ja ich nerve mit meiner magischen Zahl schon ein Bissi) Eventkilometer zu vervollständigen. Ein Fauxpas ereilte mich am Start. Hätte mich der liebe Josef nicht gefragt, wo meine Start# (samt integriertem Messchip) ist, ... der Gau! Danke mein lieber Freund.
Das war heute ein Hammer; so viele bekannte Gesichter, LäuferInnen, BetreuerInnen, OrganisatorInnen, ... habe mich fast wund geküsst! Und immer wieder kamen Szene Kenner und Ikonen an den Ort des Geschehens und fast alle sind mir geläufig. Für mich ist das Einzigartige am Ultralaufsport - kein Ergebnis, kein Rekord, nicht Huberts Laufstil wo jeder vor Verzückung niederknien möchte, nicht der Biss eines Michalitz, das Stehvermögen von HJR, das Löwinenherz der Jelina, die Grazie der Regina, die Effizienz von Martin, Adalbert, die Sympathie von Brigitte, Eveline, ... ich könnte ewig referieren. Mein Highlight ist stets das Sammelsurium von tollen Menschen. Bin oft fassungslos was für liebe Freunde mir durch diesen mitunter krassen Zeitvertreib zu Teil wurden und echt happy und dankbar. Es quält sich leichter umgeben von Gönnern und ich werde nicht müde zu gestehen, dass mich Ultralauffreunde zu einem besseren Menschen machten und machen.
3h lief ich fröhlich vor mich hin, dann war Sense mit atmen. Es gäbe ja so Asthma Sprays, doch damit sollen sie in anderen Sportgenres dopen. Hast du naturbedingt 7l Lungenvolumen und wegen der Allergie nur 4, musst du dir die Ressourcen eben erträglich einteilen. Gegen Mittag war es geschafft. 10 000 WKKM angeschrieben. Die erste von 4 Pausen stand zwecks Gedankensortierung an. Irgendwie vermag ich die dazugehörigen Parameter nicht einzuordnen und lasse es auch. Mehr als rührend wie viele KollegInnen sich mit mir freuten und mir gratulierten.
Ich entschied den Event wie auch immer zu beenden und genoss erste Reihe fußfrei wie sich die Szene Elite die Kilometer um die Ohren haute. Für mich ist es besonders hart, wenn ich sehe das die „Guten“ auch nur mit Wasser kochen und mitunter Probleme haben und kämpfen. Nur zu gerne spreche ich ihnen Mut zu und da zeigt sich meine Besserung, denn ein garstiges „Scheiß di ned aun!“ käme mir viel flüssiger aus der Kehle.
Fortan orientierte ich mich an Ewald und Jelina und tratschte mich usuell durch die Laufriege. Da ich eh alle leiden mag und nicht wenige mich auch, ist das immer eine Hetz und die Zeit vergeht besser. Wobei heute ein unpackbar langer Tag war und ich anormal oft auf die Uhr sah, ohne zu kapieren wie spät es denn nun war. Der bewachte Milchtopf kocht frank nie!
Resümee: Super Leute getroffen, fürn Cup angeschrieben, long Jogg für 6d EMU und Kalorien verbrannt. Pseudoläufer, was willst du mehr?
Ein ganz normaler Frühlings-Marathon .... für mich.
Carboloading gestern in Form von 2Pkg Erdnusslocken, 330g Rum Kugeln, Torte und Kuchen von der fürsorglichen Nachbarin, Käse, Brot, Weckerl, ... der Rest ward versoffen war für die Fische. Lang vor mir wacht mein vor jedem Lauf obligatorisch nervöser Darm auf. „Geh doch bitte sch..., ha!“ Wie das nervt, wenn man eh schon ewig am Rettich hockt und nach dem ankleiden das ein oder andere Nachbeben ansteht. Etwas Xenofit Fußwichse aufgetragen, ab ins alte Rose Trikot. Schon etwas wabbelig, oder bin ich das? Eine Stierbrause und 3 Panaceo, mehr krieg ich morgens nicht runter. Der Hungerast ist vorprogrammiert.
Ein paar dem Scheibenwetter trotzende TriebtäterInnen am Start seien gegrüßt und ab geht die Post. 4:59:59 stehen am Plansoll. Die ersten 3 Runden unter 48min. um hinten raus wo ich stets Tribut zolle etwas Spazi zu haben. 15km plaudernd mit Kuno absolviert. Nach seiner Klo-pause wird er mir zu flott. Km 20 – es geht mir gut; Km 22 – ich will tot sein! Beide Fersen spornen sich, beide Knie meckern, dass der Halbmarathon schon erledigt wäre, beim Durchatmen muss ich husten, ... Tempo geht alleine gen Keller. Km 25 – Magen knurrt und krampft; Stück Banane auf ex – Hunger weg, Übelkeit da. Ungefiltert japse ich den Sauerstoff ein, nur soviel um nicht zu husten. Krasse Challenge.
Km 34 – es zieht in meinen Arschbacken; der Rücken ist verspannt und die Beine bleiern. Renn Entchen gibt mir die 4te trockene Kappe und Zaubertrank aus Lassees Startersackerl. Knapp 55min. für die letzte Runde Zeit, aber in der Verfassung? Das Schlechtwetter hält. Die Flanierer bleiben großteils daheim – ein Glück, dass Letzte was ich jetzt ab kann sind „Menschen“. Mittlerweile komme ich daher als hätte ich 3 Promille intus. Der Vorteil an der sechsten Runde ist: „Man(n) wird nicht mehr überrundet!“.
In meiner Verzweiflung schraube ich mir ein Zitronengel rein. Würg; um das zu verarbeiten muss ich eigentlich einen Hydrant aus-saufen. Iso und Wasserfingerhut sollten für die abschließenden 4km genügen. 180° Wendepunkt die 6te; ich muss ein paar Schritte gehen, schon wieder. Obacht, dass der Kadaver nicht meint die Strapaze sei fertig und sich frühzeitig ergibt. Durchlaufen bis zur Pentek Matte könnte sub 5h bescheren. Gedacht, getan, 49sek. verschenkt; welche gedämpfte Freude, bin ich doch bei manchem sub 4h Marathon weit weniger gestorben. Wenn das so weiter geht fange ich frank zu trainieren an; nur was?
Was soll ich groß erzählen?
Immer dieselbe alte Leier.
Meine Frühjahrsperformance führt mich alle Jahre wieder ins Jammertal. Die „schönste Jahreszeit“ befördert mich seit 1979 in rotzige Gefilde. Weil sich 2001 Asthma dazu gesellte, ließ ich mich aus testen. Bis auf Spinatwerbung im TV reagierte ich auf alles was Grün war. In meiner Naivität dachte ich nach der 3 jährigen Desensibilisierung wären die Symptome passee. Diese vielen kleinen Pillen ließen mich schnell weg dösen. Zuletzt bekam ich spezielle, für Piloten! Na die Fluglinie sollte man meiden.
Zum laufen brauche ich Kraft und entsprechende Muskulatur. Selbige verlangt Sauerstoff, welcher via verklebter Lungenbläschen und gereizten Bronchien schnapp atmend nur unzureichend aufgenommen werden kann. Der willige Geist tendiert zur Außerachtlassung dieser Unpässlichkeit. Auf der Rechnung stehen Kreislaufprobleme und harte Haxen ganz oben. Der Oberkörper wird instabil auf der vergeblichen Suche nach einer Position die mehr Atemluft transportiert. Vergeblich; Mattscheibe; Puls runter, Dehnung, durchatmen – System stabilisieren und weiter bis zur nächsten Befindlichkeit.
Während meines 7ten Antrittes beim 8ten Lasseer Benefizlauf (fehlte nur bei der Premiere 2012) suchte ich 6h den passenden Rhythmus wo ich meine Schrittfrequenz „deratmen“ könnte und fand ihn nicht. An solchen Tagen ist das Ziel eine Marathon + Zusatzmeter Distanz. Ablenkungsheischend kommt bald der Punkt wo auch die lieben bekannten Gesichter mir nicht mehr aus meiner Lethargie helfen.
Beim Ultra will ich mich spüren aber nicht irgendwann nimma nicht spüren. Außer in Balatonfüred beim 6d Race coming soon.
Der erste Ultra heuer war zugleich meine Premiere in der „m-50“ Alterskategorie. 4 Tage zuvor schnitt ich mir bei der Salatzubereitung tief in einen Finger. Dennoch reiste ich in der Nacht per Auto nach Nürnberg wo ich zum 6h Sri Chinmoy Lauf angemeldet war. 5einhalb Stunden Sturmböen und Dauerregen überwunden mustte ich mich erst einmal akklimatisieren.
Welch vergnügliche Freude den lieben Udo Pitsch (http://marathon.pitsch-aktiv.de/) nach 11 Monaten wieder x getroffen zu haben. Über etliche Kilometer teilten wir uns schon den Belag unter den Sohlen.
Um eine leicht gefluteten Parkanlage galt es 1522m Runden zu laufen. In meiner momentanen körperlichen Verfassung wären 50km ein Traum – schlussendlich wurden es 44,132 – knapp mehr als ein Marathon – einer meiner schwächeren Ultras.
Das lädierte Fingerchen pochte zwar etwas und zählte fröhlich die Herzfrequenz mit, meine Fersen goutierten den langen Asphaltlauf nicht. Mit diesen eher neutralen Asics lief ich bislang nur auf unbefestigtem Untergrund. Böser Fehler; ein Schuhwechsel half mir über die letzten beiden Stunden.
Das Sri Chinmoy Team war wie überall auch hier ultranett. Wie der Sieger aus Schweden hier die 90km Marke knackte habe ich zwar live erlebt aber nicht kapiert.
Da mein Sohn die Heimfahrt übernahm, konnte ich im Wagen gut entspannen.
Die Fahrt durch Bayern im Abendgoldrot war unerwartet schön.
Fazit: Durchhaltevermögen passt, Form in keinster Weise. Da braucht es noch Feintuning um (nach der Schmach 2018) wieder eine ÖUL Cupwertung zu erringen.
Sprageltarzan und ein Schmutzbengel
Nie hätte ich mich angebiedert, aber als Rainer anfragte ob ich Teil des Betreuerteams sein möchte sagte ich selbstverfreilich zu. Der Freude über einen solch gearteten Ritterschlag eines meiner Laufhelden -und weit wichtiger menschlichen Vorbilder- folgten meine Bedenken ob ich für so ein „Monsterprojekt“ die richtige Besetzung sei?
Außer meinem Junior motivierte ich bewusst noch niemanden zu gar nix. Ungeachtet dessen galt mein Fokus diesem Unterfangen; etliche Eventualitäten spielte ich im Hirn durch; Events wurden gestrichen; nur ein Ziel – Unterstützung für die 14 Tage. Von `88 - `06 Schicht- bzw. Wechseldienstarbeiter schlug ich mir wieder einige Nächte um die Ohren. Schlaf meinerseits war nicht eingeplant. Sollte Rainer einem Energieanfall anheim fallen und er würde sich statt einem Nickerchen aufs Laufband stürzen wäre ich bereit.
Meine schlussendlichen 50 Betreuungsstunden unterjochte ich meine Müdigkeit mit links. Nach 3h der Unterstützung für den Dauerläufer ruhte dieser. Alltägliche Handgriffe, essen, trinken, umziehen, waschen, ...; liefen im Zeitlupentempo ab. Rainers Zustände ereilten ihn unerwartet zeitig und wollten nicht besser werden. Tagwache um 4:15 Uhr nach 4 -5h schlechtem Schlaf wurden eine Challenge.
Mir vergingen die 4 Nächte wie im Flug. 20h hatte ich Zeit zu trainieren; dass war in keinster Weise mein Plan, schadete aber nicht. Rainers schwerfälliger Tagesneustart ist meinem mehr als ähnlich. Ich sah ihm an, dass er nicht auf der Höhe war und obwohl er sich übermenschlich dahin quälte war es an mir ihm noch Pfeffer zu geben. „I geh kurz duschen und du bleib gefälligst am Bandl und steig ned scho wieder owe!“ hörte ich mich sagen. Der letztjährige Ultralaufcup Sieger sah mich ängstlich an. Er begleitete Rainer schon um 6:00 Uhr am Laufband und sagte zu mir, er müsse in die Arbeit. „Oba wos; a Stunderl geht scho no!“ Brav leistete Dominik meiner Anweisung folge. Ja ich war echt gut drauf und mochte mich gerade gar nicht leiden.
Rainers Haxen sah indes bedenklich aus. Keine Ahnung wie er sich auf selbigem hielt. Da war nur noch der Wille unterwegs aber das Ziel ewiglich entfernt. Bevor ich zu meinem 4. und letzten Nachteinsatz aufbrach erfuhr ich, dass Rainer im KH sei. Da er Medikamente nehmen musste war die Mission gescheitert. Wobei scheitern Ansichtssache ist. 400km für Tiere in Not in Anbetracht der Befindlichkeiten sind aller Ehren wert.
So hat es den Lauftarzan eben zerspragelt, kein Beinbruch. Mich irritiert nur die Tatsache, dass wenn ich dabei war (Gols, Asten, ...) das jeweilige Projekt misslang. So mutierte ich quasi vom Schutzengel zum Schmutzbengel.
Resümee: Wahnwitziges Projekt; vieles würde ich im Vorfeld anders machen (graue Theorie); nette Leute getroffen welche ich bis dato nur von hinten oder FB kannte; .... Kritik spare ich aus, die steht mir nicht zu.
"Danke Rainer für dieses kurze Abenteuer."