Der Club Supermarathon Austria veranstaltete zum 7. Mal einen Marathon in Rauchwart.
Usuell sind Läufe von Läufern für Läufer TOP und für mich ein obligatorischer Fixpunkt.
Dank der tollen Organisation ist der Spaß Faktor auf den knackigen 9 Runden allgegenwärtig.
Zwar ging es mir ab der 4ten nicht mehr so toll, dass Ziel unter 5h zu finishen konnte ich aber realisieren.
Wegen meinem heurigen Jahresvorsatz muss ich mir die Kraft einteilen, was mir zurzeit selten gelingt.
Langsameren Schrittes genoss ich die Idylle intensiver und Corona zum Trotz die nette Gesellschaft.
Ganz schön zach ...
und schon ist der 24h Reelllauf wieder Geschichte. Was bleibt ist eine grenzwertige Erfahrung 124 Runden in der Wohnsiedlung 136,2km (+620hm) weit per pedes zu reisen. Immerhin mein zweitbester 24h Event. Ganz allein war ich nicht. Renate, Rainer und Pascal begleiteten mich abwechselnd 52 Runden und nahmen mir etwas die Tristesse. (Die 2h mit Rainer vergingen wie im Flug. Quasi ein Club 2 in Bewegung ohne Zeit für Befindlichkeiten.) So wie interessierte Kinder und neugierige Nachbarn was ich da eigentlich mache. Die letzten 5h waren hart, doch es gibt Schlimmeres. Zum Beispiel unschuldig in Not geratene Kinder mit einer Haut so zart und zerbrechlich wie der Flügel eines Schmetterlings. Was hätte ich dagegen zu sudern? Eben; in der Hoffnung durch meine kleinen Beiträge dieses Unrecht zu bekämpfen verbleibt debRunner #10.
Begleitläufer Pascal € 12,-
Begleitläufer Rainer € 18,-
Begleiterin Renate € 28,-
Protagonist Andy € 136,-
Gezückte Daumen € 206,-
Spendensumme € 400,-
"Marchathon"
Die Vorhersage stimmt, das April-untypische Kaiserwetter macht Pause. Meine Chance für einen Long Jogg. Von Breitensee nach Groißenbrunn atme ich die frisch gewaschene Luft bedenkenlos ein. Dennoch lasse ich es gediegen angehen, immerhin soll es ja ein Marathon werden. Die 2l Wasserblase am Buckel gibt den Takt vor. Schlosshof ist verwaist; sonntags herrscht in Zeiten ohne Krise Parkplatznot am weitläufigen Areal. Bis auf ein paar Tierpfleger ist es menschenleer. Bei km 7,5 biege ich scharf links ins Gemüse ab. Die Brücke der Freiheit zum Nachbarn ist seit Wochen gesperrt. Die Slowaken tragen wenig bei zur Statistik mit weltweit über 2,1 Millionen infizierter und das soll nachdrücklich so bleiben. So schlendere ich die nächsten 19km am Damm neben der March entlang. Trotz regnerischem Trübwetter kann ich gut ins Land reinschauen. 15km sind erledigt und allerhand Naturweggeröll im Schuh. Warum habe ich doch gleich die Überzieher nicht angeschnallt? Fresubin Erdbeere schmeckt, ... gar nicht Mal so gut. Über Wiese, Schotter und Kies trägt es mich in die Storchenstadt Marchegg. Im Schlosspark stolzieren 4 an der Zahl und genießen die Stille ohne Ausflüglern. Das Überschwemmungsgebiet zwischen Damm und Fluss ist ein Eldorado für Schreitvögel. Sie klappern sich eins. Die Speisekarte ist voll und die Stelzer kommen jedes Jahr aufs Neue zum Brüten. Der naturbelassene Wald erinnert an eine Piratenfilm Kulisse. Schön schaurig bei heutigem dumpfen Licht. In Baumgarten an der March verlasse ich den Deich und nutze das gestapelte Equipment der Palettenbude (km 27) zum Schuhservice. Noch ein Honig/Salz Gel als Energieschübchen und weiter geht`s. Die Warnschilder an den Schotterteichen sind noch in Lateinschrift dargestellt und verbieten mehr als Gott verboten hat. Bei Starkregen geht es über Felder und durch Wälder zum Salmhof. Ein beschauliches Eck wo Saatgut hergestellt wird. Danach folgt sandiges Terrain, was heute egal ist, da der Regen es festigt. Neben den Gleisen der Bahn die gerade auf 2 Geleise umgearbeitet wird laufe ich Richtung Lassee Bahnhof. Der 37ste km ist jener wo ich mein Fresubin Schokolade verputze. Schmeckt wie Schokopudding, fast zu gut um noch gesund sein zu können. Nach einem Schlenker durch den ungenützten Wirtschaftspark geht es die gesperrte (nicht für Läufer) Bundesstraße nach Breitensee wo ich vor unserer Wohnadresse den ersten „Trainingsmarathon“ meines Lebens beendet sehe. Allein ist das echt eine Überwindung für mich, aber in dieser Zeit wohl angebracht. Die Sonne kommt durch doch ich bin eh schon fertig. Fazit: Rechtzeitig gestartet und das schlechte Wetter eiskalt ausgenutzt.
Heute hatte es endlich das richtige Pandemie Wetter, wo endlich auch der des Denkens resistente Nachbar im Ballungszentrum zu Hause blieb. Mancherorts geht es um Leben oder Tod und unweit davon um gelebte Ignoranz in Reinkultur. Während die Einen Tag und Nacht mit Krisenbewältigung beschäftigt sind, wähnen sich andere im Sonderurlaub. So wie ich auch. Mir war klar, eines Tages gereift es mir zum Vorteil, dass ich so überhaupt nix aus mir machte. Das fühlt sich schlecht an und ist beschämend. Mein Beitrag in der Zeit mit der Welt Epidemie beschränkt sich auf soziales. Sämtliche Regierungsauflagen werden erfüllt und Zeit für Benefiz wird lukriert.
Fernab der Zivilisation drehte ich (62x) meine 840m Runden. Das Wetter war arsch und selbigem eiswindkalt. Die mächtigen 2,5m Höhenunterschied pro Schleife wurden zunehmend mühsamer. Da der für heute angesetzte 6h Lauf in Lassee vertagt wird, laufen etliche KollegInnen virtuell und für den guten Zweck möglichst allein oder einem Familienmitglied. Vielleicht nur ein kläglicher Versuch sich im Ausnahmezustand ein Stück Normalität zu bewahren?
Mein Junior hatte nach 1h genug und so lief ich alleine meinen längsten „Trainingslauf“. Knapp 52,5km in 6h ... so weit reichte meine Phantasie bis dato nicht.
Des Öfteren schlug ich beim 4h Lauf in Marchtrenk auf. Die Organisation wird jedes Mal noch einen Ticken besser. Man fühlt sich wohl, umsorgt und sicher. Wird angefeuert, motiviert und gehuldigt. Nur nette Leute, soweit das Auge reicht. Eine spartanische Veranstaltung die für einen vergleichsweise ultrageringen Unkostenbeitrag alles bietet, was das Läuferherz braucht. Diese einzigartige Atmosphäre zieht mich irgendwie in ihren Bann obwohl; dass Terrain ist nachweislich für meinen Körper halbwegs ungeeignet und eine Ultradistanz nicht erreichbar. Der Klassenunterschied zu wahren Läufern macht sich Runde um Runde signifikant bemerkbar. Schrumm - Schrumm, wer scheißt sich drum? I sicha ned.
Des Pseudoläufers Filius zehrt noch von den Trainingseinheiten vergangener Wochen mit seinem Schrittmacher (mir). Die 19km des vergangenen Sonntages bewältigte er problemlos und so meldete ich uns zum Halbmarathon in der PHA an. Seine Euphorie hielt sich in Grenzen. Schnell wurde ein Tempo gefunden mit dem wir beide unisono unterwegs waren. Mit 6:44min./km trabten wir gediegen dahin und hielten die Pace 2:22h im Plauderspeed durch. Da sich unser Auto unlängst einen Reifen aufschlitzte, waren wir öffentlich (8:30h!) unterwegs. Die Heimreise mit reichlichen Gehkilometern setzte Pascal dann doch sichtbar zu. Mir lediglich die Entspannungsphase beim auf den Zug warten in der Burger Bude, wo sich die inhalierten Pollen heuer sehr zeitig bemerkbar machen. „Walle! Walle Manche Strecke, dass, zum Zwecke, Wasser fließe und mit reichem, vollem Schwalle zu dem Bade sich ergieße.“; oder so.
Wenn ich in den letzten Jahresanfängen über den VWT stolperte dachte ich stets: „Was soll Dass denn sein?“. Die Orgas vom WRU veranstalten im Gegensatz zu den Langdistanzen zu Allerheiligen so einen Halbmarathon Plus; ... ohne mich.
Nun las ich mir die Ausschreibung durch und fand Gefallen an der 2er Team Idee. Family first; Renate ist zur Zeit etwas von der (Faszien) Rolle also überrumpelte ich meinen Sohn telefonisch während der Arbeit und flott waren wir angemeldet. Erst später bekam ich mit, dass ein G`riß um die Startplätze herrschte, weil lediglich 100 Teams zugelassen werden! Um Pascal nicht gänzlich unvorbereitet über die schönen Wienerwaldhügel zu jagen, liefen wir einige Wochenenden im trailigen Gelände. Allerdings sind bei uns daheim Höhenmeter rar gesät und diese gaben meinem Jungen bald den Rest. Bergauf machte ihm der ungewohnte Pulsbereich nervös und nach 16km war es vorbei mit der Kraft. Zur Motivation musste ich tief in die Trickkiste greifen. Wir waren eine Stunde länger als vorab gedacht unterwegs, schafften es aber zu unserer vollsten Zufriedenheit unter 4 Stunden ins Ziel. Mein Junior war schwer angezählt. Jetzt kann er sich dafür besser in mich hineinversetzen wenn er sich als wartender Betreuer gelegentlich fragt: „Wo bleibt Paps nur so lange?“.